Laufzeit
01/2014
- 12/2017
Finanzierung
Landes-Exzellenzinitiative des Landes Thüringen :
1 009 998 Euro
Das Forschungsprogramm der Arbeitsgruppe versteht „Ordnung“ und „Bewegung“ als Grundkategorien jeglicher sozialer und kultureller Wirklichkeit. Ordnung und Bewegung werden dabei nicht einfach als Gegensatzpaare gedacht. Ausgangspunkt ist vielmehr die Prämisse, dass insbesondere soziale und kulturelle Ordnungen gezwungen sind, sich selbst ‚dynamisch‘ weiterzuentwickeln („dynamische Stabilisierung“).
Ein neuer Typ von Ordnung, der sich nur dynamisch – d. h. durch Wachstum, Innovation, Beschleunigung, Expansion oder Universalisierung – zu reproduzieren vermag, wurde zuerst am Fall ‚moderner‘ westlicher Gesellschaften seit dem 18. Jahrhundert beobachtet. Der hier erkennbare Modus dynamischer Stabilisierung besteht nicht mehr nur in der (gelegentlichen) Anpassung an (kontingente und/oder exogene) Entwicklungen und auch nicht in einer Bewegung zur Verbesserung eines (stabilen) status quo, sondern in der Notwendigkeit endogener Dynamisierung zur Reproduktion und Erhaltung des status quo.
Aus der Beobachtung, dass sich soziale und kulturelle Ordnungen aufgrund einer Steigerungslogik stabilisieren, ergeben sich für die Arbeit der Gruppe die folgenden vier Fragenkomplexe:
(a) Fragen zu den Sphären, in denen sich dynamische Stabilisierungsprozesse beobachten lassen,
(b) Fragen nach den Normen, die dynamische Stabilisierungsprozesse ermöglichen oder behindern,
(c) Fragen nach alternativen Stabilisierungsmechanismen und
(d) Fragen nach den Konsequenzen und Wechselwirkungen dynamischer Stabilisierung.
Die an der Arbeitsgruppe beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen die wissenschaftlichen Kompetenzen unterschiedlicher Disziplinen zusammen und greifen auf die methodische, empirische und theoretische Expertise aus den Bereichen sozial-theoretische Forschung, die religionsbezogene Forschung und die wissensbezogene Forschung zurück.