Stellvertretender Direktor (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
Besucheranschrift
Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien
Campus
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
Postanschrift
Universität Erfurt
Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt
Mitglied, Fachrichtung "Religionswissenschaft" (Erfurter RaumZeit-Forschung)
Postanschrift
Universität Erfurt
Philosophische Fakultät
Forschungseinheit "Erfurter RaumZeit-Forschung"
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt
Berufungsbeauftragter (Präsidium)
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Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien
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Nordhäuser Str. 63
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An die Berufungsbeauftragten des Präsidiums
Universität Erfurt
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Inhaber der Professur für Vergleichende Religionswissenschaft (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
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Fellow (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
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Zur Person
Jörg Rüpke ist seit 2008 Fellow für Religionswissenschaft und seit 2013 stellvertr. Direktor des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt. Promoviert und habilitiert an der Universität Tübingen, war er 1994/95 Vertretungsprofessor für Latinistik an der Universität Konstanz, 1995-99 Professor für Klassische Philologie an der Universität Potsdam und 1999-2008 Professor für Vergleichende Religionswissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt (deren Interimspräsident er im Jahr 2008 war). Rufe an die LMU München und FU Berlin hat er abgelehnt, seit 2011 ist er Honorarprofessur an der Universität Aarhus (DK). 2012 bis 2018 war er Mitglied des Wissenschaftsrates. Jörg Rüpke hat Forschungsprogramme zu „Römischer Reichs- und Provinzialreligion“ (SPP), „Religiöser Individualisierung in historischer Perspektive“ (FOR 1080) und „Lived Ancient Religion“ (ERC Adv. Grant 295555) geleitet und ist jetzt (Ko-) Sprecher des Graduiertenkollegs „Resonante sozio-religiöse Praktiken in Antike und Gegenwart“ sowie der Kolleg-Forschergruppe „Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen“ (FOR 2779, mit Susanne Rau).
Die Arbeitsschwerpunkte liegen in der Religions- und Ritualtheorie, historisch in der antiken Religionsgeschichte. Darüber hinaus hat er sich der Frage einer globale Religionsgeschichtsschreibung zugewendet. Er ist Verfasser von mehreren Hundert Aufsätzen und über zwanzig Monographien, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Publikationen
Hier finden Sie die Publikationsliste als Download (Stand 05/2024).
Forschungsprojekte
The City in the History of Religion (Individuelles Projekt im Rahmen der KFG Religion und Urbanität)
If "Religion" can be fruitfully conceptualized as communication, the space of communication as context and as result of such communication is crucial. It is in this perspective that the project investigates urban space as context and result of religious communication. How is religion used by different agents to appropriate (and that is to say, create) urban space? How does this specific religious agency shape and change urban space over time? And how does the urban context change practices of religious communication and the ensuing forms of sacralization? These questions are tackled by focusing on the co-constitution between religion and urbanity as successful cross-cultural strategies of handling, boosting, and buying into human sociality. In contrast to approaches that are focusing on competition of religious groups in claiming public space, our approach takes thus a broader historical or even evolutionary approach. In working out the entangled shaping of urban space and religion by individual and collective agents, we intend to use the concepts of crafting space, citification and hyper-diversity.
We aim at mapping the different functions offered by religious action in the realm of services provided, governance supported, and practices enabling people to relate to space. For ancient cities, we might hypothesize that ritual and textual religious practices provided important tools for the creation of a highly complex, shared, and divided space called “city”. For modern cities, the analysis of the use of objects and the sacralization of time offers comparative perspectives.
By the term “citification” we point to something different from “urbanization” processes. The latter term designates the wider and prior sets of phenomena revolutionizing human societies and sociability by concentrating increasing rates of population within dense sheer sized and organized areas. The former defines the processes by which urbanized religious agents carry on religious actions succeeding in appropriating urban spaces over time in a way that presumes and demands already fully urbanized contexts.
Modern metropolises are sensitive to hyper-diversity in terms of religion and ethnicity. This often implies the support of a normative framework that usually advocates the positive value of cultural and religious diversity. We will try to further an inquiry into religious practices that go beyond the normative framework of public, acknowledged rituals by rather looking into how religious diversity is performed and which ritual background it exploits, supports, and invented.
The project is pursued in cooperation with Rubina Raja, Centre for Urban Network Evolutions, University of Aarhus, and Susanne Rau, RaumZeit-Forschungsgruppe, Historisches Seminar, Universität Erfurt.
Individuelles religiöses Handeln zwischen legitimer Pluralität und Devianz
Seit Cicero findet sich das Wort superstitio im religionsbezogenen lateinischen Wortschatz und gewinnt zunehmende Popularität; Seneca verfasste eine eigene, nur in Fragmenten erhaltene Monographie „De superstitione“. Das Wort bezeichnet deviante religiöse Praktiken, die über die religio, die der pietas gegenüber den Göttern geschuldet ist, hinausgehen. Dieser spätrepublikanische normative Diskurs ist neu. Aber die Wortgeschichte bleibt bei dem spätrepublikanischen Umschwung nicht stehen. In den apologetischen Texten des dritten Jahrhunderts wird das Wort zu einem zentralen Kampfbegriff; superstitio ist die Religion des anderen. Als solche wird sie dann in den Rechtstexten des vierten und fünften Jahrhunderts kriminalisiert.
Das Projekt zielt auf eine Rekonstruktion von Diskursen über die Grenzen akzeptablen religiösen Verhaltens und ihrer Reflexionen in Äußerungen über Wahlmöglichkeiten und die Ausübung solcher Optionen im Bereich individuellen religiösen Handelns. Im Hinblick auf die religionsgeschichtliche Dynamik nimmt das Projekt so neben den Formen religiöser Alltagspraktiken und Sinnkonstruktionen auch die Versuche religiöser Kontrolle von öffentlicher Seite in den Blick, die neben dem intellektuellen Bereich mehr und mehr rechtswirksam werden.
Vorstudien haben gezeigt, dass religio in römischer Zeit als anthropologisches Konzept Verwendung findet und sich nicht eignet, Pluralität oder Individualität zu beschreiben. Begriffe wie secta oder disciplina können in Gruppen praktizierte Lebensführungsstile beschreiben, werden aber erst spät auf „Religionen“ übertragen. Solche begriffs- und wortgeschichtlichen Befunde sollen mit antiken Selbstzeugnissen und -reflexionen religiöser Praktiken (insbesondere brieflich und in Gebeten wie Hymnen) wie Rechtstexten und der Entwicklung des Religionsrechtes konfrontiert werden. Hier ist der Vergleich mit späteren europäischen Entwicklungen notwendig, um die Perspektive der Religionsgeschichte des römischen Reiches als Christianisierungsgeschichte zu überwinden.
Abgeschlossene Projekte
- Kolleg-Forschergruppe "Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive" (2008-2018) Abschlussbericht
- ERC-Projekt: "Lived Ancient Religion: Questioning 'Cults' and 'polis Religion'" (2012-2017) Abschlussbericht
- "The Sanctuary Project"
- Kooperationsprojekt "FIGVRA" zu antiken Gottesvorstellungen (FR, Abschlussbericht)
- "Römische Reichs- und Provinzialreligion"
Media & Downloads
Interviews
- Michaela Wisler, Rebecca Farner and Ilona Ryser, « Interview with Jörg Rüpke », Zeitschrift für junge Religionswissenschaft [Online], 14 | 2019. Online seit 30. Mai 2019, URL : http://journals.openedition.org/zjr/1173
Download - Besonderheiten der römischen Religion (mit Caroline Thongsan, Oldenburg, 2021)
« Interview mit Jörg Rüpke »
https://www.youtube.com/watch?v=fBAbpzSHiaY
Videos
- Urban religion: Processes of religious and urban change (Sao Paolo/Roma, 21.06.22)(EN)
- Religion and urbanisation: From polis to urban religion (CEU Budapest)(EN)
- Urban Religion - Religion and the City in Historical Perspective (Kyoto, CISMOR)(EN)
- Wie Religionen sich in Städten verändern (Erfurt, 17.11.2020) (DE)
- „Ritual and religious communication“ (EN) - EuARe Annual Conference, März 2019
- Domi militiae: Medialisierung und Sakralisierung von Krieg im antiken Rom? (Berlin 2018) (DE)
- Religious change (EN)
- Mythen (DE)
- Lived ancient religion (EN)
- Research Portrait - Resonant Self-World Relations (EN)
- Alte Götter und Ich? (DE) - DAI Heidelberg
- Abschlusspodium (DE) - DAI Heidelberg
- Sociological Perspectives on Religious Change (EN) - mit Clifford Ando
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XXI Semanas de Estudios Romanos (ES) 2004
Jörg Rüpke erzählt hier unter anderem von der Errichtung der ersten monumentalen Grabanlagen in Etrurien, von Tempelbauprojekten, von Priestern, Gläubigen und Ritualen, vom Kaiserkult und von den Versuchen Intellektueller, Religion in Wissen zu verwandeln. Er schaut, wo immer möglich, Frauen und Männern über die Schultern, die religiöse Erfahrungen in dunklen Heiligtümern oder vor Hausaltären machten, durch Gebet und Inschriften über den eigenen Tod hinaus in Erinnerung bleiben wollten oder beispielsweise nicht verstanden, warum ein neuer Gott von ihnen Verhaltensänderungen im Alltag erwartete. So eröffnet er seinen Leserinnen und Lesern das ungewöhnliche Panorama eines ebenso bedeutenden wie fremden Lebensbereichs der Antike.