SPF Bildung. Schule. Verhalten. Erziehungswissenschaftliche Fakultät Philosophische Fakultät

Ein interdisziplinärer Ansatz zur Erklärung und Überwindung von Impfmüdigkeit

Cornelia Betsch: Ein interdisziplinärer Ansatz zur Erklärung und Überwindung von Impfmüdigkeit

Laufzeit
01/2016 - 04/2019

Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) :
201 905 Euro

Projektleitung

Inhaberin der Professur für Gesundheitskommunikation (Philosophische Fakultät)

Impfen kann als strategische Entscheidung aufgefasst werden. Demnach bestimmen nicht nur individuelle Nutzenaspekte die Impfentscheidung, sondern auch das Gemeinwohl. Ist die Impfrate hoch, werden durch den indirekten Effekt von Impfungen auch ungeimpfte Individuen geschützt. Dies nennt man Herdenimmunität. Allerdings begünstigen hohe Impfraten auch das Trittbrettfahren: Dabei verlassen sich einzelne Personen auf den bestehenden Impfschutz Anderer und profitieren von der verringerten Erkrankungswahrscheinlichkeit durch bereits getätigte Impfungen in der Gesellschaft, ohne sich selbst dem Risiko der Impfung auszusetzen. Damit wird Impfen zum sozialen Dilemma, indem es rational ist, sich persönlich nicht impfen zu lassen. Jedoch aus gesellschaftlicher Sicht ist Impfen notwendig um die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen oder gar auszulöschen. In dem Projekt "Impfmüdigkeit" wird dieses Dilemma in einem strategischen Spiel untersucht ("iVax-Game"). Ziel des Projektes ist die Identifikation von psychologischen Faktoren, die zur Impfbereitschaft bzw. zum Trittbrettfahren beitragen. Weiterhin können mit Hilfe des iVax-Games Kommunikationsstrategien im Labor getestet werden, die vielversprechend sind um der Impfmüdigkeit entgegenzuwirken.