Nachhaltigkeit ist uns ein wichtiges Anliegen. Dies gilt zum einen für unsere Lehre und Forschung, aber auch für den Alltag auf dem Campus. Die Universitätsleitung hat deshalb zentrale Schritte wie die Teilnahme am Wettbewerb um das Umweltsiegel „Ökoprofit“, das mehrfach verliehen wurde, forciert – außerdem die fortschreitende Umstellung der Beschaffung auf ein nachhaltiges Angebot. Unsere Studierenden engagieren sich seit vielen Jahren in studentischen Hochschulgruppen wie der AG Nachhaltigkeit, die nicht nur ökologische Schreibwaren und Fairtrade-Produkte verkauft, sondern seit 2007 auch als Praxispartner des studentisch organisierten Studium Fundamentale „Nachhaltigkeit – Mit Praxisprojekten die Welt verbessern“ wirkt, an dem bisher mehr als 1000 Studierende aller Fachrichtungen teilgenommen haben. Darin erproben sich die Studierenden in Kooperation mit außeruniversitären Praxispartnern in der Organisation von praktisch ausgerichteten Projekten im Bereich Nachhaltigkeit und erwerben berufsrelevante Schlüsselkompetenzen. Dieses studentisch organisierte Seminar wurde mehrfach als offiziell anerkanntes Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
Die Universität Erfurt ist sich ihrer Verantwortung bewusst, auch über den eigenen Campus hinaus Nachhaltigkeit zu verankern. Daher beteiligt sie sich an verschiedenen Netzwerken, deren Ziel die Etablierung nachhaltigen Denkens und Handelns in unterschiedlichen Lebensbereichen der heutigen und zukünftigen Gesellschaft ist.
Die Universität Erfurt gehört zu den Gründungsmitgliedern des 2009 gegründeten Hochschulnetzwerkes Bildung durch Verantwortung. Das Netzwerk, das ein Zusammenschluss von Hochschulen ist, die sich mit der Methode "Service Learning" und bürgerschaftlichem Engagement von Studierenden ("Community Service") auseinandersetzen, hat das Ziel, gesellschaftliche Verantwortung von und an Hochschulen zu fördern.
Seit Ende 2010 unterstützt die Universität Erfurt das Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT), in dem thüringische Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Einrichtungen gemeinsam daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Thüringens unter den Aspekten der Nachhaltigkeit zu verbessern.
Außerdem ist die Universität Erfurt maßgeblich am Innovationsnetzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung (InnoNet BNE) beteiligt, einem regionalen Netzwerk von Akteuren aus Bildung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Kommune zur Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Hochschulen als Orte, an denen zukünftige Entscheidungsträger*innen ausgebildet werden und als (Diskurs-)Räume, die als Experimentierfeld für Nachhaltigkeit dienen können, nehmen eine Schlüsselfunktion im gesellschaftlichen Transformationsprozess ein. Vier Thüringer Hochschulen bündeln deshalb im Rahmen des Forschungsvorhabens „KLIMA-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in Thüringen“ ihre jeweiligen Kompetenzen in diesem Projekt und entwickeln sie gemeinsam stetig weiter.
Die Universität Erfurt ist 2014 erneut mit dem Umweltsiegel „Ökoprofit“ ausgezeichnet worden. Sie ist damit eine von mehr als 110 Einrichtungen, die diese Auszeichnung seit dem Jahr 2000 in Erfurt erhalten haben. In Deutschland erhielten bislang mehr als 2000 Unternehmen in mehr als 90 Städten die begehrte kommunale Auszeichnung. Sie alle bekennen sich damit zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und zu einem aktiven Beitrag, die Umwelt zu entlasten und Energiekosten zu senken. Eine Kommission war nun erneut im Rahmen eines Audits zu Gast an der Universität, um die Projekte und Maßnahmen der Hochschule rund um das Thema Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Arbeitsschutz zu begutachten.
„Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung als Institution aber auch in der Multiplikatoren-Funktion bewusst.“
Bereits 2001 hatte die Universität das Ökoprofit-Siegel erstmals erhalten, seither ist viel unternommen worden, um nun erneut für die Auszeichnung qualifiziert zu sein. „Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung als Institution aber auch in der Multiplikatoren-Funktion bewusst“, sagt Stefan Doogs, der die Ökoprofit-Maßnahmen an der Uni Erfurt maßgeblich koordiniert. „Deshalb gehört es zu unserer täglichen Aufgabe, zu überlegen, wie wir Rohstoffe und Energien bedarfsgerecht nutzen, im Verbrauch optimieren und möglichst in den Kreislauf zurückführen können.“ Dabei sollen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz nicht länger im Gegensatz zueinander stehen, sondern sinnvoll ineinandergreifen. Und das heißt auch, dass die Universität bei Auftragsvergaben an außeruniversitäre Dienstleister darauf achtet, dass ausschließlich umweltverträgliche Mittel, Verfahren und Methoden angewendet werden.
Maßnahmen zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen auf dem Campus sind beispielsweise
Im Rahmen des Konjunkturpaketes wurde 2010 die Außenfassade des denkmalgeschützen Hochhauses auf dem Campus der Universität Erfurt saniert. Zur Sicherstellung eines zweiten baulichen Rettungsweges musste dabei ein zweites Fluchttreppenhaus an der Südseite des Gebäudes gebaut werden. In gemeinschaftlicher Abstimmung zwischen dem Bauamt, der Denkmalbehörde, der Feuerwehr, dem TLBV und der Universität wurde dieser Anbau mit einer Photovoltaik-Anlage an der Fassade geplant und ausgeführt. Die Anlage ist seit dem 23. Dezember 2010 in Betrieb. Ihre 352 Solarmodule haben eine Nennleistung von rund 28 kWp und sollen im Jahr etwa 17.300 kWh Solarstrom produzieren. Dies bedeutet eine ungefähre Einsparung von ca. 2.500 Euro pro Jahr an nicht bezogenem Strom zuzüglich der momentanen staatlichen Förderung von etwa 2.300 Euro pro Jahr.
Weitere Photovoltaikanlagen sind in Arbeit bzw. in Planung:
So soll auf dem Dach des Kommunikations- und Informationszentrums (KIZ) Mitte 2023 eine entsprechende Anlage mit 117 KWp in Betrieb genommen werden. Die PV-Module sind bereits installiert. Die dort erzeugte Elektroenergie soll künftig komplett auf dem Campus verbraucht werden.
Die nächsten Anlagen sollen auf der Westseite des Lehrgebäudes 1 (mit 137 KWp) sowie auf dem Dach der in Sanierung befindlichen Sporthalle (mit 148 KWp) installiert werden. Die Fertigsstellung ist aktuell für 2024 geplant.
Ihr Ansprechpartner bei Fragen zum Umweltsiegel “Ökoprofit” und zu Fragen nachhaltiger Betriebstechnik auf dem Campus:
Stefan Doogs
Leiter Betriebstechnik der Universität Erfurt
Tel.: +49 361 737-5341
E-Mail: stefan.doogs@uni-erfurt.de
apl. Prof. Dr. Bettina Hollstein
Tel.: +49 361737-2802
E-Mail: bettina-hollstein@uni-erfurt.de
Die aktuellen Ansprechpartner beim StuRa finden Sie auf der Website des Referats unter: www.uni-erfurt.de/der-stura-der-uni-erfurt-stellt-sich-vor/gremium/der-stura/referat-nachhaltigkeit.
Ansprechpartnerin für die Lehrveranstaltungskoordination im Studium Fundamentale Nachhaltigkeit ist Manja Apflestädt im Dezernat 1: Studium und Lehre.
Ansprechpartnerinnen für das Innovationsnetzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Universität Erfurt sind Prof. Dr. Sandra Tänzer und apl. Prof. Dr. Bettina Hollstein.
Ob es unser Stöberladen "Puzzlekiste" ist, oder das Engagement unserer Studierenden in Hochschulgruppen wie der AG Nachhaltigkeit oder unserem Projekt "Campus-Bienen" - Nachhaltigkeit ist ein Thema, das sich auch in der Lehre der Universität Erfurt und in verschiedenen Projekten sowie im Engagement zahlreicher Gruppen widerspiegelt. Ein paar davon stellen wir im Folgenden vor.
Das 2007 ins Leben gerufene Studium Fundamentale "Nachhaltigkeit – Mit Praxisprojekten die Welt verbessern“ bietet Studierenden aus Bachelor-Studiengängen der Universität Erfurt und der Fachhochschule Erfurt die Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft zu leisten.
Weitere Informationen zum Studium Fundamentale "Nachhaltigkeit"
Ziel des von 2016 bis 2019 mit 500.000 Euro durch das BMBF geförderten Projekts "KoProNa - Konzepte zur Professionalisierung des Ausbildungspersonals für eine nachhaltige berufliche Bildung" ist es, Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei zu unterstützen, ausgehend von den Rahmenbedingungen im Unternehmen, Konzepte und Strategien einer nachhaltigen beruflichen Bildung zu entwickeln, zu implementieren und langfristig umzusetzen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf unseren Forschungsseiten.
Vorgestellt wird das Projekt KoProNa auch im Video „BNE leben: Orte der Transformation (1/3)“ von der Deutschen UNESCO-Kommission. (ab ca. 06:30 min)
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Google Datenschutzerklärung.
Die Puzzlekiste ist eine nachhaltige Tauschbörse für Haushaltsgegenstände und andere nützliche Dinge. Das Angebot richtet sich an internationale Studierende, die zum Studium nach Erfurt kommen und Bedarf an Haushaltsgegenständen wie Töpfe, Geschirr, Handtücher usw. haben. Diese können (je nach Verfügbarkeit) aus der Puzzlekiste ausgeliehen werden. Am Ende der Studienzeit sollten die Gegenstände idealerweise wieder abgegeben werden.
Natürlich können auch alle anderen Studierenden und Mitarbeiter*innen der Uni das Projekt unterstützen, indem sie Haushaltsgegenstände, Besteck, Gläser, Handtücher etc., die sie selbst nicht mehr benötigen, in der Puzzlekiste abgeben. Bitte vereinbaren Sie einen Termin!
Wo? Die Puzzlekiste befindet sich im Keller des Lehrgebäudes 2, Raum 3b (-112).
Kontakt: international.puzzlekiste@uni-erfurt.de
Die "Puzzlekiste" ist ein studentisches Projekt des Internationalen Büros mit Unterstützung von Studierendenrat, dem Exchange Student Network (ESN) und dem SWE Stöberhaus.
Schon gewusst? Die Deutschen sind Weltmeister im Honigessen. Nicht ganz zufällig verweisen auch Sprüche wie die von den "fleißigen Bienchen" oder dem "Land, wo Milch und Honig fließen" auf die positive Wahrnehmung von Bienen. Dass Bienen allerdings sogar eine ganz entscheidende Rolle für unser Ökosystem spielen – 80 Prozent aller heimischen Kultur- und Wildpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig – ist leider viel zu wenig bekannt. Aktionen wie "Save the Bees" oder die Stadtimkerei machen nun vermehrt aufmerksam auf die Bedeutung der Bienenvölker und auf das Problem des Bienensterbens, das uns bereits seit einigen Jahren begleitet.
Dank der Zusammenarbeit ihres Fachbereichs Sachkunde, der Hochschulkommunikation und eines engagierten Mitarbeiters und Hobby-Imkers ist auch die Universität Erfurt im Sommer 2015 unter die "Stadtimker" Erfurts gegangen und beherbergt in ihrem Schulgarten nun zwei Bienenvölker. Eine hervorragende und nachhaltige Kooperation wie wir finden. Denn nicht nur unser Schulgarten, sondern auch der gesamte Uni-Campus sowie die angrenzenden Wiesen bieten eine reiche Pflanzenvielfalt, die man sicherlich auch in unserem Honig "Campusgold" wird schmecken können. Und nicht zuletzt lernen unsere angehenden Schulgarten-Lehrerinnen und -Lehrer den Umgang mit den Bienen. Und davon profitieren ihre zukünftigen Schüler und Schülerinnen gleich in mehreren Lernbereichen.
Die Universität wurde sogar für ihr Engagement für die Bienen ausgezeichnet: Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft überreichte 2018 die Plakette "Bienenfreunde".
Leider sind uns unsere Völker im Sommersemester 2024/25 schon zum zweiten Mal gestohlen worden, so dass wir im Augenblick keine Bienen haben. Wir beraten aktuell, wie wir weitermachen und wie wir gegebenenfalls ein neues Volk besser vor Diebstahl und Vandalismus schützen können. :-(
Projekte zum Thema Nachhaltigkeit entwickeln u.a. die folgenden drei Hochschulgruppen an der Universität Erfurt:
AG Nachhaltigkeit
„campusgrün“
„greenpeace“