Die Tagung fragt nach dem Verhältnis zwischen der Beschaffenheit familialer Innenwelt(en) zu ihren Außenbeziehungen. Denn Familien lassen sich einerseits als sozialisatorisches Beziehungsgefüge beschreiben, in dem sich auf unterschiedliche Weise Differenzverhältnisse zu gesellschaftlichen Ansprüchen konstituieren. Gleichzeitig wachsen die öffentlichen Anforderungen an Familien im Hinblick auf funktionale Erfordernisse von Erziehung und Bildung. Der Ausgangspunkt für die Einordnung des Verhältnisses von Familie und Öffentlichkeit ist die theoretische Annahme einer gleichzeitig wirksamen Außen- und Innenorientierung, die als Frage nach Kohäsion und Adaption die Familienforschung beschäftigt.
Vor diesem Hintergrund einer zweiseitigen Beziehungspraxis von Familien soll es bei der Tagung in Erfurt darum gehen, wie Familien ihre Beziehung zur Öffentlichkeit regulieren und in welchem Bedingungskontext beide Orientierungen zueinanderstehen. Erziehungs- und Bildungsinstitutionen sind dabei wichtige Orte der Veröffentlichung und Vermittlung des Familialen. Insofern werden auch unterschiedliche Erziehungs- und Bildungsinstitutionen in den Blick genommen, die sich im Hinblick auf öffentliche Zugriffe unterscheiden, durch eine hohe Durchlässigkeit für Regulierungen des Familialen auszeichnen, gegenüber der Familie eine Art abgrenzbare teilöffentliche Gegenwelt darstellen oder auch Familien mehr oder minder öffentlich in Frage stellen.
Die Vorträge der Tagung beziehen sich auf folgende Fragestellungen:
Wie kann das Verhältnis von Familien und Öffentlichkeiten theoretisch eingefasst, analytisch beschrieben und empirisch erfasst werden? Welchen gesellschaftlichen Ansprüchen steht Familie gegenwärtig gegenüber? Was muss sie leisten, wo wird sie in Frage gestellt und worin liegen Grenzen öffentlicher Einflussnahmen?
Was sind Bearbeitungs-, Bewältigungsleistungen von Familie, um Familie als Ort der Erziehung und Bildung im Austausch mit Öffentlichkeit(en) als solchen sichtbar zu machen?
Welche institutionellen Kontexte lassen sich im Hinblick auf die Veröffentlichung des Familialen unterscheiden und inwiefern beeinflussen diese Kontexte die öffentlichen Zugriffe auf Familien?
Das genaue Programm entnehmen Sie bitte der Programmübersicht. Um Anmeldung unter E-Mail: yvonne.schroeder@uni-erfurt.de bis zum 28. April wird gebeten.