Der größte Teil der Christenheit lebt heute im globalen Süden. Die Christentumsgeschichte Asiens, Afrikas und Lateinamerikas und damit von Christinnen und Christen in diesen Teilen der Welt wird aber immer noch zu wenig wahrgenommen. Ihre Kenntnis ist aber für die Theologie und darüber hinaus in Zeiten der Globalisierung unerlässlich.
Klaus Koschorke ist emeritierter Professor für Kirchengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU München und war als Gastdozent an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland tätig. Er ist vor allem für seine Forschungen zur außereuropäischen und globalen Kirchengeschichte bekannt, die er unter dem Konzept einer polyzentrischen Christentumsgeschichte entwickelt hat. Dieses Konzept berücksichtigt die konfessionelle und geographisch-kulturelle Vielfalt des Weltchristentums sowie die regionalen Entwicklungen und transkontinentalen Interaktionen. Prof. em. Dr. Klaus Koschorke, der kürzlich ein Lehr- und Studienbuch zum Thema veröffentlicht hat, wird anhand einzelner Beispiele, u. a. aus der Liturgie, Einblick in die entsprechende Forschung geben.