Katholisch-Theologische Fakultät, Max-Weber-Kolleg, Philosophische Fakultät, Seminar für Religionswissenschaft, SPF Religion. Gesellschaft. Weltbeziehung.

Beyond Last Pagans: Roman Polytheism Reshaping in Late Antiquity - Part I

Datum
18. Nov. 2024, 16:15 Uhr - 17:45 Uhr
Veranstaltungsort
Forschungsbau "Weltbeziehungen" C19.00.02/03
Reihe
Monday Lectures in Religious, Social and Cultural Studies
Veranstalter
Max-Weber-Kolleg, Seminar für Religionswissenschaft sowie Theologisches Forschungskolleg t³ Theologie - Tradition - Transformation
Referent(en)
Francesco Massa
Veranstaltungsart
Sonstiges
Veranstaltungssprache(n)
Englisch
Publikum
öffentlich

Vortrag "Beyond Last Pagans: Roman Polytheism Reshaping in Late Antiquity - Part I: The “last pagans” and the “end of paganism”: ancient and modern discourses" von Francesco Massa. Fünfte Veranstaltung in der Reihe "Monday Lectures" im Wintersemester 2024/25, die gemeinsam von Max-Weber-Kolleg, Seminar für Religionswissenschaft sowie dem Theologischen Forschungskolleg t³ Theologie - Tradition - Transformation organisiert werden.

Über die Veranstaltung

Ziel der Vortragsreihe ist es, die Diskurse und Praktiken des späten Polytheismus zu untersuchen, um zu verstehen, ob und wie sich diese Kulte zwischen der zweiten Hälfte des vierten und dem Ende des fünften Jahrhunderts entwickelt haben. Die Geschichtsschreibung betrachtet die nachkonstantinische Zeit oft als eine Zeit der Krise und des Verfalls der traditionellen Religionen. Die polytheistischen Kulte verschwanden jedoch nicht sofort, und ihre Praxis passte sich den rechtlichen und institutionellen Veränderungen des Reiches an. In den vier Vorträgen wird untersucht, wie sich die späten polytheistischen Kulte in ihrer räumlichen, rituellen und sozialen Dimension entwickelten. Einem chronologischen Ablauf folgend wird zunächst die Frage gestellt, ob der Polytheismus in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts durch die Ausbreitung des Christentums und die damit einhergehende Umkehrung der Machtverhältnisse zugunsten der Christen gegenüber den Heiden beeinflusst wurde. Zweitens werden wir versuchen zu klären, wie die traditionellen Riten, insbesondere die Opfer, am Ende des 4. Jahrhunderts neu organisiert wurden und ob es angemessen ist, wie mehrere neuere Studien behaupten, von Privatisierung oder Krypto-Heidentum zu sprechen. Schließlich werden wir den sozialen Status der polytheistischen Akteure untersuchen, um die oft vertretene Vorstellung zu überprüfen, dass sich die traditionelle Religion vor allem im 5. Jahrhundert allmählich vom städtischen in den ländlichen Raum verlagerte.

18.11.2024 | Teil I: The “last pagans” and the “end of paganism”: ancient and modern discourses
Die erste Vorlesung wird sich mit den Begriffen beschäftigen, die wir heute verwenden, um über den spätantiken griechischen und römischen Polytheismus zu sprechen. Die Analyse moderner und antiker Begriffe ist ein wichtiger Bestandteil unseres Verständnisses der historischen Entwicklungen des spätantiken Römischen Reiches. Wir werden zeigen, wie die Darstellungen des „Endes des Heidentums“, die von christlichen Autoren des vierten bis fünften Jahrhunderts geliefert wurden, die moderne und zeitgenössische historiographische Debatte über den späten Polytheismus weitgehend beeinflusst haben.
Das Bild des Zusammenbruchs der antiken Religion, das oft in der Kategorie der „letzten Heiden“ impliziert wird, stammt insbesondere aus der triumphalistischen Vision kirchlicher Historiker (z. B. Rufinus von Aquileia, Kirchengeschichte): Diesen Autoren zufolge stellte die Zeit zwischen Konstantin, dem ersten christlichen Kaiser, und Theodosius, dem Kaiser des nizänischen Glaubens, die letzte Phase der traditionellen polytheistischen Religion dar. Ebenso hätte der „Triumph des Christentums“ in den Städten des Reiches die polytheistischen Praktiken an den Rand gedrängt, die sich nach den Gesetzen von 391-392 auf das Land zurückgezogen hätten, um sich der siegreichen Religion zu widersetzen (wie die Verse von Endelechius' Gedicht De mortibus boum deutlich zeigen).

  • 25.11.2024 | Teil II: Multiple initiations for the late antique elite: polytheistic dynamism or pagan crisis?
  • 02.12.2024 | Teil III: New sacrifices? Performing orthopraxy in the fourth and fifth centuries
  • 09.12.2024 | Teil IV: Who really are the hellenes and the pagani in the fifth-century Roman Empire?

Diese Veranstaltung aus der Reihe der Monday Lectures wird vom Max- Weber-Kolleg für kultur- uns sozialwissenschaftliche Studien organisiert.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Über die Reihe

Die Monday Lectures werden gemeinsam vom Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien, dem Seminar für Religionswissenschaft und dem Theologischen Forschungskolleg t³ Theologie - Tradition - Transformation organisiert. 

Vor den jeweiligen Monday Lectures lädt das Max-Weber-Kolleg um 15:45 Uhr zu einer kleinen "Tea Time" in die Lounge (1.OG) des Forschungsbaus "Weltbeziehungen" 
ein.

Kontakt

Inhaber der Professur für Vergleichende Religionswissenschaft
(Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)
Weltbeziehungen / C19.00.25