Die Sprache des Stummfilms (2006)

Autor: Patrick Rössler

Erscheinungsjahr: 2006

Verlag: Eigenverlag

Beschreibung:

An Veröffentlichungen zur deutschen Filmgeschichte mangelt es sicherlich nicht; das facettenreiche publizistische Material bildet hier jedoch – auch wenn dies verwundern mag – unserer Kenntnis nach erstmals den Gegenstand einer ausführlicheren Würdigung. »Die Sprache des Stummfilms« schließt insofern eine Lücke, begrenzt einerseits von der seither unerreichten Ausstellung »Hätte ich das Kino!« im Deutschen Literaturarchiv / Schiller- Nationalmuseum Marbach, die vor genau dreißig Jahren das Verhältnis zwischen Schriftstellern und Stummfilm anhand einmaliger Exponate (und eines bis heute richtungweisenden Katalogs) aus dem Nachlass von Kurt Pinthus dokumentierte. Andererseits besteht ein ausgeprägtes kunsthistorisches Interesse an den Filmplakaten jener Zeit, wie sie die Ausstellung der Stiftung Deutsche Kinemathek zum Ufa-Plakat (1998) belegt. »Film und Mode« und »Filmarchitektur von Metropolis bis Blade Runner« (Deutsches Filmmuseum Frankfurt, 1990 und 1996) wurden ebenso aufgearbeitet wie die Starfotos und Filmstandbilder des deutschen Stummfilms (1981).

Im Schnittbereich dieser literarischen, fotografischen und gebrauchsgraphischen Zugänge orientiert sich »Die Sprache des Stummfilms« an den publizistischen Funktionen von Drucksachen, wie sie der Einsatz der Massenpresse den Filmschaffenden jener Zeit eröffnete. Originalmanuskripte spielen deswegen im vorliegenden Zusammenhang keine Rolle; Plakatentwürfe nur insofern, wie sie in Publikationen der Zeit aufgegriffen wurden; und auch Aushangfotos nur im Zusammenhang mit ihrer massenhaften Verbreitung für die Schaukastenwerbung zu einzelnen Filmen oder als Vorlagen für die Illustrationen in Filmromanen. Wir wenden uns vielmehr jenen randseitigen Dokumenten zu, die für den Aufstieg des Films und seiner Stars zu einem zentralen Phänomen der Populärkultur elementar waren. Die Darstellung ist dabei immer exemplarisch und zielt nicht auf Vollständigkeit ab – dies wäre angesichts der Masse relevanten Materials ein aussichtsloses Unterfangen.

Als Systematik wurde eine Dreiteilung gewählt, die zunächst auf Filmkunst und die Avantgarde, danach auf den Filmmarkt mit seinen Stars und schließlich auf Literatur und Medien zum Film eingeht. Die enge Verflechtung dieser Aspekte verdeutlichen besonders gekennzeichnete Einschübe zu einzelnen Filmen, Personen und Werken. Die Illustration steht dabei im Mittelpunkt – zugunsten einer visuell ansprechenden Präsentation des bislang nur selten und verstreut gezeigten Materials wurde auf ausführlichere Textbeiträge verzichtet. Der interessierte Leser sei hierfür auf die angeführte Primär- und Sekundärliteratur verwiesen.

Aus dem Vorwort zur Publikation (2006)

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