SÖRE - Vom Bauhaus zum Informel (2009)
Die Kunst von Irmgard Sörensen-Popitz
Autor: Patrick Rössler
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Edition 451 in einer einmaligen Auflage von 50 Expemplaren
Beschreibung:
Meine Begegnung mit dem Werk von Söre ist einem Zufall geschuldet. Bei den Recherchen für meine Ausstellung »Das Bauhaus am Kiosk. die neue linie 1929-1943« im Bauhaus-Archiv Berlin (2007) konnte ich lange Zeit nicht rekonstruieren, weshalb der Leipziger Beyer-Verlag ausgerechnet den früheren Bauhaus-Meister Laszlo Moholy-Nagy mit dem Relaunch einer Frauenzeitschrift beauftragt hatte. Bei einem Namensabgleich fiel mir auf, dass eine Person namens Irmgard Sörensen-Popitz (*1896), die einzelne Layouts für ›die neue linie‹ signiert hatte, auch in der Liste der Bauhaus-Schüler auftaucht. In einem Gespräch bestätigte mir Eckard Neumann kurz vor seinem Tode, dass Irmgard Sörensen ihm wiederum mitgeteilt hatte, sie habe als künstlerische Mitarbeiterin den Kontakt zwischen ihrem Verlag und dem inzwischen mit einem Büro selbständigen Avantgarde-Künstler hergestellt.
Mit Unterstützung des Bauhaus-Archivs Berlin lernte ich schließlich Wilma Stöhr kennen, die Söre lange Jahre als Galeristin und persönliche Vertraute begleitet hatte und sich unschätzbare Verdienste beim Erhalt ihres Nachlasses erworben hatte. Der Veranstaltungszyklus ›bauhaus 2009‹ bietet nun die Gelegenheit, das Werk von Irmgard Sörensen-Popitz in einer Retrospektive zu präsentieren. Nach einigen kleineren, lange zurückliegenden Galerieausstellungen werden die Facetten ihres Schaffens erstmals in einer Gesamtschau gewürdigt. Wie die Ausstellung gliedert sich auch die vorliegende Begleitpublikation in vier Abteilungen, die sich biografisch und künstlerisch unterschiedlichen Werkgruppen zuordnen lassen, von den frühen Arbeiten und der Bauhauszeit über werbegrafische Entwürfe bis zum abstrakten Spätwerk. Damit erschließen diese Materialien die künstlerische Leistung einer bislang weitgehend unbekannten Künstlerin aus dem Bauhaus-Umfeld. Alle Texte stammen, soweit nicht anders angegeben, aus den nachgelassenen Notizen von Irmgard Sörensen-Popitz, die auch alle abgebildeten Werke schuf. Diese hat sie nie betitelt und nur manchmal datiert, weshalb die Beschreibungen teilweise unvollständig sind.
Aus dem Vorwort zur Publikation (2009)
