Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“

Mitglieder des Nachwuchskollegs 2023

Zum Nachwuchskolleg gehören Doktorand*innen und Postdoktorand*innen sowie ein Kollegium von Senior Scholars aus den Gothaer Forschungseinrichtungen und der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt. Promovierende, Postdocs und Senior Scholars forschen hier gemeinsam zu Fragen der Wissensgeschichte: Wissen wird in seiner ganzen Vielfalt untersucht, und zwar besonders mit einem genauen Blick auf die Prozesse seiner Herausbildung und Aushandlung, die mit ihm verbundenen Geltungsansprüche und Machtkonstellationen. Thematisiert werden alltägliche, administrative, gelehrte oder wissenschaftliche Formen des Wissens ebenso wie seine impliziten oder expliziten Formen, die Medien, Praktiken und Normen der Herstellung, der Vermittlung und der Zirkulationen.

Kontakt:

Iris Schröder (Sprecherin) 
iris.schroeder@uni-erfurt.de
Bernhard Kleeberg (Stellvertretender Sprecher) 
bernhard.kleeberg@uni-erfurt.de

 

Sara Mueller (Koordinatorin) 
sara.mueller@uni-erfurt.de

Florian Balbiani (Promovierendensprecher) 
florian.balbiani@uni-erfurt.de
Dominic Keyßner (Promovierendensprecher) 
dominic.keyssner@uni-erfurt.de

Was das Nachwuchskolleg ausmacht

Das Nachwuchskolleg wird von der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt, dem Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes (FKTS/SP) und dem Forschungszentrum Gotha (FZG) getragen. Die Arbeitsplätze befinden sich meistenteils in den Gothaer Institutionen.

Aufgrund seines einzigartigen Sammlungsensembles wurde in Gotha von der Universität Erfurt der Forschungscampus Gotha für den interdisziplinären Bereich der Humanities geschaffen. Die Sammlungen, die in Gotha vor Ort zugänglich sind, umfassen Bestände vom 8. bis zum 20. Jahrhundert:

Der international vernetzte Forschungsstandort Gotha/Erfurt ermöglicht es den Promovierenden, zahlreiche wissenschaftliche Kontakte zu knüpfen. Groß angelete Drittmittel-, Verbund- und Digitalisierungsprojekte, nationale wie internationale Tagungen und Workshops sowie zahlreiche internationale Stipendienprogramme führen Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt nach Gotha. Ein dichtes wissenschaftliches Programm über das ganze Jahr hinweg fördert den Austausch zwischen Junior und Senior Scholars vor Ort; gleichzeitig ist die Anbindung an die Universität Erfurt durch die regionale Nähe gewährleistet. Weitere Einblicke in die Promotionsbedingungen vor Ort finden Sie hier:

Promovieren am Forschungskolleg

Teil des Nachwuchskollegs werden

Die Universität Erfurt ist bemüht, je nach finanzieller Lage jährlich in begrenztem Umfang Promotionsstipendien aus Mitteln der Thüringer Landesgraduiertenförderung zur Finanzierung der Promotionsvorhaben zur Verfügung zu stellen. Sobald es eine offene Ausschreibung gibt, werden Sie an dieser Stelle darüber informiert. Wer Förderung durch andere Stipendiengeber erhält oder eine Stelle an der Universität Erfurt innehat, kann ebenfalls die Mitgliedschaft im Nachwuchskolleg beantragen. Es wird empfohlen, die verschiedenen Möglichkeiten zur Finanzierung während der Promotion zu prüfen:

Finanzierung während der Promotion (Übersichtsseite der Universität Erfurt)

Die Mitgliedschaft im Nachwuchskolleg beinhaltet folgende Fördermöglichkeiten:

  • Erstattung von forschungsbezogenen Sach- und Reisekosten von bis zu 600 EUR pro Jahr, maximal jedoch 2.400 EUR
  • Workshops im Rahmen des Programms Akademische Qualifizierung und Weiterbildung
  • Finanzielle Unterstützung für selbst organisierte Fachveranstaltungen (wissenschaftliche Workshops, Thementage, u.ä.)

Bei Fragen zur Finanzierung berät sie gerne das Team der Forschungs- und Nachwuchsförderung der Universität Erfurt: nachwuchsfoerderung@uni-erfurt.de

Die Bewerbung um Aufnahme ins Nachwuchskolleg ist jederzeit möglich, eine Bewerbung um ein Promotionsstipendium nur bei entsprechender Ausschreibung im jeweiligen Bewerbungszeitraum (zuletzt: Juli-September 2023).

Das Aufnahmeverfahren für das Nachwuchskolleg besteht aus einer schriftlichen Bewerbung (Lebenslauf, Kurzexposé, Zeugnisse). Bitte wenden Sie sich an das Sprecherteam:  iris.schroeder@uni-erfurt.deund  bernhard.kleeberg@uni-erfurt.de

Aktivitäten des Nachwuchskollegs

Das Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“ stellt seine Arbeiten im Rahmen des Themenportals Europäische Geschichte mit einem eigenen Themenschwerpunkt vor: Unter der Überschrift „Europäische Geschichte, Wissensgeschichte“ zeigen Quellen und Essays, wie fruchtbar wissensgeschichtliche Ansätze für die Geschichtsschreibung Europas sind. Ausgehend von ausgewählten Quellenmaterialien gehen Marian Hefter, Marie Nosper, Elisa Kewitsch, Erik Liebscher, Anna-Maria Hünnes, Annika Dörner und Verena Bunkus in Anlehnung an ihre Dissertationsthemen auf eher ungewohnte Orte des Wissens ein. Die Publikationen können online auf dem Themenportal Europäische Geschichte (www.europa.clio-online.de) abgerufen werden.

mehr Informationen    zum Themenschwerpunkt

Pagenhaus

Im Oktober 2022 traf sich das Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“ zum zweiten eintägigen Forschungsfragenworkshop. Die Promovierenden und Senior Scholars des Kollegs diskutierten hierbei zentrale Fragen der einzelnen Dissertationsprojekte. Die Veranstltung knüpfte an den erfolgreichen ersten Workshop zum Thema „Was macht eine starke Forschungsfrage aus?“ an: Diese zu genau konturieren und präzise zu fassen, war die zentrale Aufgabe, die es ermöglichte alle laufenden Dissertationsvorhaben schlaglichtartig in den Mittelpunkt zu rücken.

Die Exkursion des Nachwuchskollegs nach Dresden im September 2021 stand unter dem Titel „Wissen sammeln/Wissen präsentieren“. Fünf Tage lang beschäftigten sich die Teilnehmer:innen mit Fragen des Sammelns, Präsentierens und der Wissensvermittlung vom 17. bis zum 21. Jahrhundert. Ein Bericht findet sich hier.

Das im Rahmen des Erfurter Promovierenden- und Postdoktorandenprogramms (EPPP) eingerichtete Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“ dient der strukturierten Doktorand*innenausbildung. Anders als früher in den Geisteswissenschaften üblich, arbeiten die Promovierenden also im Rahmen des Nachwuchskollegs nicht vereinzelt an ihren jeweiligen Dissertationen, sondern verfolgen ihre Themen unter dem Dach eines gemeinsamen Forschungsprogramms und nehmen an regelmäßigen gemeinsamen Veranstaltungen wie Vorträgen, Lektüreseminaren und Workshops teil. Wie aber organisiert man diese gemeinsame Arbeit in Zeiten von Kontaktverboten und Isolation im jeweiligen Homeoffice? Ganz einfach: durch die Einführung einer Virtuellen Schreibzeit. 

Über die Anfänge und den weiteren Verlauf dieses Unternehmens geben Verena Bunkus und Anna-Maria Hünnes, Doktorandinnen des Nachwuchskollegs, hier Auskunft:

Virtuelle Schreibzeit: Gemeinsam arbeiten in Zeiten der Pandemie (2020)
Virtuelle Schreibzeit: Update (2021)

Vom 6. bis 12. Mai 2019 unternahm das Gothaer Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“ eine Exkursion nach Cambridge. Die etwa rund 100 km nordöstlich von London gelegene Stadt an der Cam ist nicht nur der Sitz einer der beiden bekanntesten britischen Universitäten, sondern beherbergt auch eine große Anzahl bedeutender Museen sowie universitärer Sammlungen und ist eines der führenden Zentren der Wissens- wie auch der Wissenschaftsgeschichte in der englischsprachigen Welt, mit dem das Forschungszentrum Gotha eine Reihe von Kooperationsbeziehungen und engen persönlichen Kontakten unterhält. Dank der Partner vor Ort erhielt die Gothaer Gruppe unter Leitung der Sprecherin des Nachwuchskollegs, Prof. Dr. Iris Schröder, während ihres einwöchigen Besuchs einen vertieften Einblick in verschiedene Forschungs- und Ausstellungsprojekte von wissensgeschichtlichem Interesse sowie einen persönlichen Eindruck vom akademischen Leben in einer der ältesten englischsprachigen Universitäten der Welt mit ihrem einzigartigen Collegesystem.

Einen detaillierten Überblick über das Programm gibt der von Thomas Schader, einem der Kollegiaten, verfasste Exkursionsbericht:

Exkursion des Nachwuchskollegs „Wissensgeschichte der Neuzeit“ nach Cambridge, 6. bis 12. Mai 2019

Bild: Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer*innen vor der King's College Chapel, Cambridge.