Laufzeit
2014
- 2017
Finanzierung
Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK) :
490 000 Euro
Das Projekt untersucht, unter welchen Bedingungen egalitäre Normen, die mit einem globalen Geltungsanspruch auftreten (etwa: Menschenrechte, Nachhaltigkeit, rule of law), tatsächlich Akzeptanz finden. Denn schon weil solche Normen vom jeweiligen Kontext zunächst absehen, ist es unwahrscheinlich, dass ihre Adressaten sie überhaupt für plausibel halten. Dabei konzentrieren wir uns einerseits auf die Rolle von Protestbewegungen; andererseits fragen wir, in welcher Weise egalitäre Normen, die per Gesetz institutionalisiert wurden, lokal tatsächlich genutzt werden. Dafür greift das Projekt soziologische und ethnologische Konzepte auf, die solche Formen der Ordnungsbildung von den Mikroprozessen her denken. Die Leitfrage lautet, welche lokalen Prozesse bestimmten Typen normativer Generalisierung Plausibilität verleihen (und anderen nicht); und welche Mechanismen die jeweiligen Umstände der Kritik entziehen.
Die Teilprojekte befassen sich mit der brasilianischen Landlosenbewegung (Bunk), Frauenrechts-NGOs in Tamil Nadu (Vogl), Eigentumsrechten von Frauen in West-Bengalen (Mondal), dem sozial-philosophischen Vergleich von ‚Affirmative-Action‘-Programmen in Deutschland, Indien und den USA (Lindner), der politischen Theorie der Eigentumsrechte (Gümplóva) sowie der Ausarbeitung eines soziologischen Ansatzes, der hilft, das hier zentrale Problem der lokalen Evidenz anzugehen (Pettenkofer).