Campus Gotha, Forschungsbibliothek Gotha, Forschungszentrum Gotha

Kriegsbeute der Ernestiner. Bücher sammeln im Dreißigjährigen Krieg

Datum
3. Juli 2024, 18:15 Uhr
Veranstaltungsort
CG1 – Forschungsbibliothek Gotha, Herzog-Ernst-Kabinett (Schloss Friedenstein Gotha)
Reihe
Gothaer Bibliotheksgespräche
Veranstalter
Forschungsbibliothek Gotha (FBG)
Referent(en)
Dr. Dietrich Hakelberg und Dr. Markus Meumann
Veranstaltungsart
Vortrag
Veranstaltungssprache(n)
Deutsch
Publikum
öffentlich

Gothaer Bibliotheksgespräch mit Dr. Dietrich Hakelberg (Forschungsbibliothek Gotha) und Dr. Markus Meumann (Forschungszentrum Gotha).

Ein Kupferstich mit einer mittelalterlichen Burg auf einem Hügel
Eygentlicher Abriß der geschwinden Eroberung der Stadt Würtzburg/ von Ihrer Königl. Majest. in Schweden sampt dem vesten Schloß daselbsten/ geschehen den 8. Octob. 1631. FB Gotha, Pol 8° 03135-3138 (29)

Die drei Brüder Wilhelm IV. (1598–1662), Ernst I. (der Fromme, 1601–1675) und Bernhard (1604–1639) aus dem Haus Sachsen-Weimar kämpften im Dreißigjährigen Krieg als Offiziere und Heerführer auf der Seite der Schweden. Während der schwedischen Militäroperationen in Süd- und Westdeutschland kamen sie zwischen 1631 und 1635 nicht nur politisch, sondern auch als Sammler auf ihre Kosten. Ihr Anteil an der schwedischen Kriegsbeute bestand in Kunstgegenständen, in erlesenen Büchern und Handschriften aus prominenten Sammlungen der Kriegsgegner, wie der Kunstkammer und der Hofbibliothek des bayerischen Kurfürsten in München, der fürstbischöflichen Hofbibliothek auf der Festung Marienberg in Würzburg und der Mainzer Dombibliothek. Nach dem Tod Bernhards 1639 und der Landesteilung 1640 wurde auch der Büchernachlass des Feldherrn verteilt. Auf diese Weise gelangten erbeutete Bücher und Handschriften von Weimar nach Gotha und in die neu gegründete Herzogliche Bibliothek auf dem Friedenstein.

Das Gothaer Bibliotheksgespräch möchte nicht nur spektakuläre Bücher und Handschriften zeigen, sondern die Kriegsbeute auch in ihren historischen Kontext stellen. Wer war an den Konfiskationen beteiligt und was waren die rechtlichen Hintergründe? Welchen Weg nahmen die erbeuteten Bücher durch welche Sammlungen? Gab es ein Beuteschema und welche Funktion und symbolische Bedeutung kam der Kriegsbeute zu?
 
Im Anschluss an das Gespräch lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. zu einem kleinen Empfang ein.

Aufgrund begrenzter Kapazitäten bitten wir um eine Anmeldung bis zum 01. Juli unter veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de oder Tel. 0361/737-5530.

Bildhinweis: FB Gotha, Pol 8° 03135-3138 (29)