Gothaer Bibliotheksgespräche

Die Forschungsbibliothek Gotha ist eine der großen historischen Bibliotheken in Deutschland. Sie bewahrt eine herausragende europäische und außereuropäische Sammlung an Handschriften, gedruckten Werken und Landkarten vom Mittelalter bis in die Neuzeit zu vielen Bereichen der Wissenschaft, Kunst und Kultur.

In unserer Reihe „Gothaer Bibliotheksgespräche“ möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Wir stellen Ihnen unsere Sammlungen vor, informieren über aktuelle Forschungen in unserem Haus, geben Einblicke in unsere Projekte und diskutieren mit Ihnen über interessante Entwicklungen im Bibliotheksbereich.

Die Veranstaltungen finden mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. statt.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

Kontakt: veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de

Veranstaltungen im 2. Halbjahr 2024

3. Juli 2024: „Kriegsbeute der Ernestiner. Bücher sammeln im Dreißigjährigen Krieg"

Stürmung der Festung Marienberg
Eroberung der Festung Marienberg in Würzburg im Jahr 1631.

Mittwoch, 3. Juli 2024, 18.15 Uhr
Herzog-Ernst-Kabinett, Schloss Friedenstein

Gothaer Bibliotheksgespräch: „Kriegsbeute der Ernestiner. Bücher sammeln im Dreißigjährigen Krieg"

Mit Dr. Dietrich Hakelberg (Forschungsbibliothek Gotha) und Dr. Markus Meumann (Forschungszentrum Gotha)

Die drei Brüder Wilhelm IV. (1598–1662), Ernst I. (der Fromme, 1601–1675) und Bernhard (1604–1639) aus dem Haus Sachsen-Weimar kämpften im Dreißigjährigen Krieg als Offiziere und Heerführer auf der Seite der Schweden. Während der schwedischen Militäroperationen in Süd- und Westdeutschland kamen sie zwischen 1631 und 1635 nicht nur politisch, sondern auch als Sammler auf ihre Kosten. Ihr Anteil an der schwedischen Kriegsbeute bestand in Kunstgegenständen, in erlesenen Büchern und Handschriften aus prominenten Sammlungen der Kriegsgegner, wie der Kunstkammer und der Hofbibliothek des bayerischen Kurfürsten in München, der fürstbischöflichen Hofbibliothek auf der Festung Marienberg in Würzburg und der Mainzer Dombibliothek.
Nach dem Tod Bernhards 1639 und der Landesteilung 1640 wurde auch der Büchernachlass des Feldherrn verteilt. Auf diese Weise gelangten erbeutete Bücher und Handschriften von Weimar nach Gotha und in die neu gegründete Herzogliche Bibliothek auf dem Friedenstein.
Das Gothaer Bibliotheksgespräch möchte nicht nur spektakuläre Bücher und Handschriften zeigen, sondern die Kriegsbeute auch in ihren historischen Kontext stellen. Wer war an den Konfiskationen beteiligt und was waren die rechtlichen Hintergründe? Welchen Weg nahmen die erbeuteten Bücher durch welche Sammlungen? Gab es ein Beuteschema und welche Funktion und symbolische Bedeutung kam der Kriegsbeute zu?
 
Im Anschluss lädt der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. zu einem kleinen Empfang ein.

Aufgrund begrenzter Kapazitäten bitten wir um eine Anmeldung bis zum 24. Juni unter veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de.

Anm.: Die Veranstaltung wurde vom 26. Juni 2024 auf den 3. Juli 2024 verschoben!