Die Proteste der "Querdenken"-Bewegung nehmen bereits jetzt eine gewisse Ausnahmestellung innerhalb der jüngeren Protestgeschichte der Bundesrepublik ein. Sichtbar wird dies zum einen an der Dynamik der beobachtbaren Radikalisierungsprozesse innerhalb dieser Bewegung und der darauf bezogenen staatlichen (Nicht)Reaktionen. Aus der Sicht der Bewegungsforschung soll im Vortrag am Beispiel der bundesweiten Großdemonstration am 7. November 2020 in Leipzig die Bewegung als Sammlungsbewegung und Plattform-Protest charakterisiert werden. Dabei wird besonders nach der Funktion historischer Bezüge und der retrospektiven Identifikation der "Querdenken"-Bewegung gefragt.
Greta Hartmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Seit Februar 2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Verbundprojekt "Das umstrittene Erbe von 1989". Alexander Leistner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig. Er verantwortet hier zwei Forschungsprojekte innerhalb des BMBF-Forschungsverbundes "Das umstrittene Erbe von 1989.