Die Sozialethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg widmet sich der Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Dabei geht es ihr um ökonomische, aber auch sozialwissenschaftliche Ansätze, die sich mit Fragen von Postwachstum, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl beschäftigen. „Bis vor einigen Jahrzehnten war die katholische Soziallehre die einzige Institution, die Gemeinwohlinhalte formulierte, momentan tut man sich eher schwer mit der Füllung des Begriffs. In der Zwischenzeit kommen aber von unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen ausdrücklich oder implizit neue Ansätze für ein Gemeinwohlverständnis.“ Nothelle-Wildfeuer fragt danach was die christliche Sozialethik davon für ihr eigenes Gemeinwohlverständnis lernen kann, aber auch: „Was kann sie aus ihrem Verständnis heraus in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen?“
Ansgar Wucherpfennig forscht bei seinem Aufenthalt am Theologischen Forschungskolleg zur Gerechtigkeit bei Paulus. Wucherpfennig ist Professor für Exegese des Neuen Testaments an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Sein Ausgangspunkt ist, dass Gerechtigkeit (griech. δικαιοσύνη) in den Quellen über Paulus (Apostelgeschichte und Briefe) eine prominente Bedeutung hat. „Was damit allerdings gemeint ist, ist keineswegs klar. Mein Forschungsprojekt geht sozialgeschichtlichen, biblischen und lebensweltlichen Aspekten seiner Aussagen zur Gerechtigkeit nach.“
Ausführlichere Einblicke zu beiden Projekten folgen bald auf dem Blog „Theologie Aktuell“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt.