| Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Forschung

Neues Projekt zur Fachkräftesicherung in der Batteriewertschöpfungskette

Mit insgesamt 7,6 Millionen Euro fördert das Bundeswirtschaftsministerium in den kommenden fünf Jahren den „Bildungsverbund BatterieMD. Ökosystem Batterie in Mitteldeutschland“ (kurz: BatterieMD), ein Netzwerk des Projektträgers VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Es soll der Fachkräftesicherung in der Batteriebranche in Mitteldeutschland dienen. Mit ihrem Fachgebiet Berufspädagogik und Weiterbildung ist auch die Universität Erfurt an diesem Projekt beteiligt und erhält knapp 593.000 Euro der Gesamtfördersumme.

Auch in Deutschland erleben wir aktuell einen Wandel – vom Verbrennerantrieb hin zum Batterieantrieb. Batterien sind eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende. Insbesondere für die Elektrifizierung des Verkehrs wie auch für Anwendungen als Energiespeicher im Stromnetz, in Elektrowerkzeugen, in Elektronikprodukten und vielen weiteren Produktgruppen sind Batterien unentbehrlich. Der Markt für mobile und stationäre Batteriespeicher verzeichnet international hohe Wachstumsraten. Gleichzeitig ist die Steigerung der Nachhaltigkeit von Batterien durch umweltschonende Produktions- und Entsorgungsprozesse sowie die Kreislaufführung essentieller Rohstoffe eine wesentliche Herausforderung der nächsten Zeit. Das eröffnet Chancen für innovative Ideen und Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batterietechnologe.

Mit dem Wandel gehen aber auch massive Veränderungen in der Arbeitswelt einher. Fachkräfte müssen für die neuen Technologien fit gemacht werden, neue Berufe entstehen. Ziel von „BatterieMD“ ist nun der nachhaltige Aufbau von Fachkräftekompetenz für die Region Mitteldeutschland entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellenherstellung in zwei wesentlichen Säulen:

  • Qualifizierung sowie Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten bereits ansässiger Unternehmen zur Gestaltung des Wandels, wobei insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen Unterstützung bei der Personalentwicklung erhalten, und zweitens
  • die Entwicklung von Angeboten der Umschulung und Weiterbildung von Fachkräften als Standortfaktor für die zukünftige Ansiedlung von Unternehmen und zur Unterstützung der ansässigen Unternehmen in ihren Wachstumsperspektiven.

Wie dies auf nachhaltige Weise geschehen kann, das wird im Rahmen des Projekts in den kommenden fünf Jahren von Claudia Müller und Jens Reißland an der Universität Erfurt erarbeitet. „Dafür werden wir zunächst die aktuellen und künftigen Kompetenzanforderungen, Qualifikations- und Fachkräftebedarfe in den Unternehmen systematisch analysieren – nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch weiteren Unternehmen und Zulieferbetrieben in der Branche“, erläutert Jens Reißland als stellvertretender Projektleiter. „Wir schauen dabei, was der Wandel für die derzeitigen Berufe bedeutet, welche neuen Anforderungen und Weiterbildungsbedarfe es gibt und ggf. auch welche neuen Berufsbilder im Zuge der Energiewende entstehen. In enger Zusammenarbeit mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, Unternehmen und Trägern beruflicher Bildung wollen wir dann entsprechende Curricula erstellen und Qualifikationsmodule zum Aufbau von (Weiter-)Bildungsangeboten kreieren.“ Im Anschluss sollen dies modellhafte erprobt, evaluiert und in den Unternehmen konzeptionell verankert werden, um den vorhandenen Qualifizierungs- und Fachkräftebedarf zu decken.

Weitere Informationen / Kontakt:

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Berufspädagogik und Weiterbildung
(Erziehungswissenschaftliche Fakultät)
Mitarbeitergebäude 2 / Raum 300
Sprechzeiten
nach Vereinbarung per E-Mail
zur Profilseite