Lehrveranstaltungen Wintersemester 2012/13

S-3: Historische Geographien: eine Geschichte von Mercator bis Ritter (16.-19. Jh.) (B.A.)

Mi 12.00-14.00 LG 4/ D08

Der Kurs gibt anhand von Quellenlektüre einen Überblick über die Entwicklung der Geographie in der Neuzeit. Die Begründung der Geographie als wissenschaftliche Disziplin wird normalerweise mit den Namen Alexander von Humboldt und Carl Ritter verbunden, doch wollen wir uns auch die Konzepte ihrer Vorläufer wie etwa Sebastian Münster oder Gerhard Mercator (der heute noch für die „Mercator-Projektion“ von Karten berühmt ist) anschauen. Es geht in dem Kurs aber auch darum, Schnittstellen von Geschichte und Geographie zu entdecken, um historische Raumkonzepte besser zu verstehen. 

Literatur

Einführung, Quellen und Literatur zur Geographiegeschichte: armarius.de/geohis.htm [6.6.2012]; Walter Goffart: Historical Atlases. The first three hundred years, 1570-1870, Chicago/London 2003.

S-3: Räumlichkeit und Zeitlichkeit in der Diplomatiegeschichte am Beispiel England und Frankreich (1500-1763)

20.10.2012 14:00-15:30 / LG 4/D07 
16.11.2012 14:00-17:00 / LG 4/D08 
17.11.2012 10:30-16:00 / LG 4/D08 
21.12.2012 14:00-17:00 / LG 4/D08 
22.12.2012 10:30-16:00 / LG 4/D08 
18.01.2013 14:00-17:00 / LG 4/D08 
19.01.2013 10:30-16:00 / LG 4/D07 

Die Zusammenführung von Historischer Geographie und historisch-politischer Konfliktforschung macht den Einfluss der räumlichen Dimension auf historische Prozesse deutlich. Exemplarisch soll von dieser Perspektive aus die Geschichte der beiden Königreiche England und Frankreich während der Frühen Neuzeit analysiert werden. Im Zentrum stehen Aspekte wie Seemachtstatus, Grenzziehungen, Personalunion, Beherrschbarkeit von ausgedehntem Herrschaftsraum, Expansionsbedürfnis etc., deren Auswirkungen in ein Erklärungsmodell zur Geschichte der Internationalen Beziehungen beider Länder münden sollen. 

Literatur

Reuber, Paul: Politische Geographie, Paderborn 2012. Teschke, Benno: Mythos 1648. Klassen, Geopolitik und die Entstehung des europäischen Staatensystems, Münster 2007.

S-3:Fürstenspiegel: Gelehrte Ratgeber und Fürstenerzieher in der Renaissance und im Ancien Régime

Mi 14:00-16:00 / LG 4/D07

S-6: Metropolen und Megastädte in der (Frühen) Neuzeit (B.A.)

 Mo 16:00-18:00 LG 4/D08 

Paris, Mailand, Brügge, Venedig, Granada und Genua waren mit 100-250.000 Einwohnern die größten Städte Europas am Beginn der Neuzeit – insgesamt lebte aber nur 5-10% der Bevölkerung in Städten. Die folgenden Jahrhunderte waren von einer tiefgreifenden Urbanisierung geprägt: um 1900 lebten in Europa rund 50% der Menschen in Städten, seit 2008 gilt dies weltweit. Richtig einordnen lässt sich dieser Urbanisierungsprozess aber erst vor dem Hintergrund der globalen Entwicklung: in Asien gab es bereits im Hohen Mittelalter Städte mit (vermutlich) 1 Mio. Einwohner; auch in den Amerikas gab es im Moment der Ankunft der Europäer schon Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern (Cuzco, Tenochtitlán). Heute hat Lateinamerika einen Urbanisierungsgrad von 75%. In dem Seminar wollen wir 1. unterschiedlichen Urbanisierungsprozesse, 2. unterschiedliche Städtekonzepte, 3. Urbanität als städtische Lebensweise, 4. ausgewählte Metropolen (z.B. Paris, Venedig, Hamburg, Mexico, New Delhi, New York) näher untersuchen. Teilnehmer/innen sollen neben Englisch mindestens eine weitere moderne Fremdsprache (B1-Niveau) können.

Literatur

Dirk Bronger: Metropolen, Megastädte, Global Cities. Die Metropolisierung der Erde, Darmstadt 2004

S-9: Sakralität und sakrale Orte. Konzepte und historische Fallstudien (MA)

Di 12:00-14:00 LG 4/D07

Sakralität wird in den Religionen unterschiedlich konzipiert. Sie kann sich auf Personen, Orte oder Praktiken im religiösen Kontext beziehen. Sie kann verliehen und entzogen werden. In der Moderne kann sie sich auch auf den Staat, eine Kulturnation oder die Person beziehen. In dem Seminar wollen wir uns näher mit der Thematik beschäftigen, welche Räume (Orte, Gebäude, Wege, Regionen etc.) zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Regionen als heilig wahrgenommen bzw. zu solchen gemacht wurden. Wann etwa ist eine Synagoge, wann eine Kirche, wann eine Moschee, wann ein Weg heilig? Ausgangspunkt wird die Auseinandersetzung mit dem Werk des Ethnologen und Religionshistorikers Mircea Eliade sein. Neuere, vor allem historisch-anthropologische Forschungen schlagen einen neuen Weg ein. 

Literatur

Mircea Eliade: Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen, Köln 2008 [1957];

Berndt Hamm/Klaus Herbers/Heidrun Stein-Kecks (Hg.): Sakralität zwischen Antike und Neuzeit, Stuttgart 2007; Susanne Rau/Gerd Schwerhoff: Topographien des Sakralen. Religion und Raumordnung in der Vormoderne, Hamburg/München 2008

Ko-6: Kolloquium zu laufenden Abschluss- und Qualifikationsarbeiten in der Neueren Geschichte (EG) (MA)

Mi 18-20  LG4/D05

Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Präsentation und Diskussion Ihrer laufenden Forschungsarbeiten. Ferner werden auswärtige Gastreferenten vortragen und es wird ein kleiner deutsch-französischer Workshop organisiert und durchgeführt. Bitte melden Sie sich spätestens in der ersten Semesterwoche mit einer kleinen Skizze Ihres Projekts und/oder Ihrer Interessen (brieflich oder per Email) an. 

Programm

SE-6: Selbststudieneinheit zur Geschichte und Anthropologie des Raums (Quellenstudien zur frühneuzeitlichen Handelsgeschichte) (EG, HA) (MA)

n.Vbg.

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, frühneuzeitliche Kaufmannshandbücher (darunter Reisehandbücher nach Indien und China) sowie Nachlässe von Handelshäusern auszuwerten. Die Kosten für notwendige Bibliotheks- oder Archivreisen werden erstattet.