Lehrveranstaltungen Sommersemester 2011

S-3: Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit: Paläographie und Quelleninterpretation (BA, MaL)

Mi 12:00-14:00 LG 1/247a

Am Beispiel frühneuzeitlicher Selbstzeugnisse gibt das Seminar eine Einführung in die Transkription von Handschriften. Dabei geht es zunächst um das Entziffern von Handschriften, das Auflösen von Abkürzungen und Daten und schließlich um die korrekte Wiedergabe in einem Zitat oder in einer Edition.

 

Literatur:

Friedrich Beck / Eckart Henning (Hg.): Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. 29), Köln / Weimar / Wien 2004; Susanne Rau / Sarah D. Ullmann (Hg.): Das Memorial oder Gedächtnisbüchlein des Wolfgang Heinrich Adelungk, Hamburg u.a. 2009 (Pflichtlektüre).

V-3: Weltbilder: europäische Weltkarten und Kosmographien am Beginn der Neuzeit (BA, MaL)

Mo 16:00-18:00 LG 4/D08

In der Renaissance wurden neue geographische Repräsentationen von der Erde produziert, die auch im Zusammenhang mit den Entdeckerreisen stehen. Die Vorlesung gibt zunächst eine Einführung in das Verständnis von "Welt" im 15. und 16. Jahrhundert. Dann werden ausgewählte Weltkarten und Kosmographien (Erdbeschreibungen) vorgestellt.

Literatur: 

Wird jeweils in den Sitzungen zur Verfügung gestellt.

S-6: Utopien, Repräsentationen und Theorien über Stadt in der (frühen) Neuzeit (MA)

Di 12:00-14:00 LG 4/D07

Seit der Antike werden in Utopien Modelle für perfekte sozio-politische Systeme entwickelt, die seit der Frühen Neuzeit auch verräumlicht werden. Seit der 'Utopia' des Thomas Morus (1516) bilden Städte den Ort für das (geplante) bessere gesellschaftliche Zusammenleben. Die Lektüre von Utopien, Idealstadtentwürfen und stadtbezogenen Architekturtraktaten wird uns einen Einblick in die Entwicklung der 'Raumsoziologie' avant la lettre geben. Punktuell können auch moderne Stadtplanungsprojekte (von Le Corbusier bis Rem Kolhaas u.a.) betrachtet werden.

 

Literatur:

Vittorio Magnago Lampugnani et al. (Hrsg.), Anthologie zum Städtebau, 2 Bde., 2008.

StuFu: Thinking at the edge - Den Körper mitdenken lassen (B.A.)

mit F. Loetz

(Achtung: Termin zur Vorbesprechung geändert:)

27.04.2011 Fr 16:00-18:00 Bibliothek
06.06.2011 Mo 14:00-18:00 Bibliothek
07.06.2011 Di 09:00-18:00 Bibliothek
08.06.2011 Mi 09:00-18:00 Bibliothek
(Vortragsraum, EG)

„Es ist bekanntlich möglich, unermüdlich Fakten und Beobachtungen zu sammeln, ohne dass diese irgendwohin führen. Andererseits, können Beobachtungen und Untersuchungen derartig stark durch ein vorgefasstes Konzept geprägt sein, dass Entscheidendes übersehen wird, das zur Lösung des Problems beitragen könnte. Der Weg, der einzige Weg, um diesen beiden Übeln zu entkommen, ist eine Sensibilität für die Qualität der Gesamtsituation. In gewöhnlichen Worten: ein Problem muss gefühlt sein, bevor es artikuliert werden kann.“ (Logik – The Theory of Inquiry, New York 1938, S. 70. Hier übersetzt von D. Schoeller) Um die "Qualität der Gesamtsituation" eines wissenschaftlichen Problems zu erschließen, hat der zeitgenössische Philosoph und Psychotherapeut ein Verfahren entwickelt, das er "Thinking at the Edge" nennt. Es geht hierbei darum, die Grenzen unserer konventionellen Begriffe und Denkmuster auszuloten, um mit Hilfe unseres körperlich spürbaren impliziten Wissens ("felt sense") innovative, kreative Denkformen systematisch zu befördern. Einzige Voraussetzung zum Kennenlernen dieser Methode sind die geduldige und ergebnisoffene Neugier auf unkonventionelle Formen des Denkens mittels Sprache. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt durch ein 2-3seitiges Essay, abzugeben bis zum 30.04.2011. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in der Einführungsveranstaltung.


Literatur:

wird in der Sitzung bekanntgegeben vgl. aber: www.focusing.org/tae_steps.html (deutsche Übersetzung von Hanspeter Mühlethaler)

Ko-6: Kolloquium zu laufenden Abschluss- und Qualifikationsarbeiten in der Neueren Geschichte (EG) (MA)

Mi, 18-20 Uhr, LG 1/222

Das Kolloquium bietet Gelegenheit zur Präsentation und Diskussion Ihrer laufenden Forschungsarbeiten. Ferner werden auswärtige Gastreferenten vortragen und es wird ein kleiner deutsch-französischer Workshop organisiert und durchgeführt. Bitte melden Sie sich spätestens in der ersten Semesterwoche mit einer kleinen Skizze Ihres Projekts und/oder Ihrer Interessen (brieflich oder per Email) an.

SE-6: Selbststudieneinheit zur Geschichte und Anthropologie des Raums (Quellenstudien zur frühneuzeitlichen Handelsgeschichte) (EG, HA) (MA)

n.Vbg.

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, frühneuzeitliche Kaufmannshandbücher (darunter Reisehandbücher nach Indien und China) sowie Nachlässe von Handelshäusern auszuwerten. Die Kosten für notwendige Bibliotheks- oder Archivreisen werden erstattet.

Vorträge

Gastvorträge im Sommersemester 2011 im Rahmen der Lehrveranstaltungen: 

Katharina Suter (Basel): Joachim von Watts Kommentar zu Pomponius Mela – die Transformation einer antiken Weltbeschreibung (Montag, 09.05.2011, 16 Uhr, LG 2, Hörsaal 6)

Prof. Dr. Gudrun Gersmann (Paris): Unter Barbaren: Die Korrespondenz der Constance de Salm. Das Beispiel eines verweigerten Kulturtransfers in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Mittwoch, 11.05.2011, 18.15 Uhr, Forschungsbibliothek Gotha, Spiegelsaal)

Juliane Howitz (Berlin): Himmelskarten in der Frühen Neuzeit (Montag, 20.06.2011, 16 Uhr, LG 2, Hörsaal 6)

Prof. Dr. Jean-Marc Besse (Paris): The space of the atlas: graphic forms and cognitive practices (Donnerstag, 30.06.2011, 18.15 Uhr Forschungsbibliothek Gotha, Spiegelsaal)

Prof. Dr. Christine Lebeau (Paris): Ein Reich repräsentieren? Das Heilige Römische Reich und die Habsburger Monarchie, 16.-18. Jahrhundert (Montag, 04.07.2011, 16 Uhr, LG 2, Hörsaal 6)