SPF Religion. Gesellschaft. Weltbeziehung. Philosophische Fakultät

Annexionen und Sezessionen im Zeitalter des globalen Kalten Krieges

Christian Methfessel: Im Rahmen des Projekts wird die erstaunliche Stabilität der politischen Grenzen nach 1945 im Spannungsfeld von Kaltem Krieg und Dekolonisation untersucht. Hierfür werden ausgewählte Annexionen und Sezessionen in Afrika und Südasien behandelt.

Laufzeit
10/2018 - 09/2021

Finanzierung
Fritz Thyssen Stiftung :
236 000 Euro

Projektleitung

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt "Annexionen und Sezessionen im Zeitalter des globalen Kalten Kriegs" (Historisches Seminar)

Artikel 2/4 der UN-Charta verbot Staaten jegliche gegen die territoriale Integrität anderer Staaten gerichtete aggressive Handlungen. Verstöße gegen diesen Artikel zu ahnden, war eigentlich Aufgabe des Sicherheitsrats. Während des Kalten Krieges war dieser jedoch zumeist handlungsunfähig, als infolge der Dekolonisation wiederholt territoriale Konflikte ausbrachen. Wenngleich das Prinzip der Unverletzlichkeit der postkolonialen Grenzen so mehrfach infrage gestellt wurde, erwiesen sich die erfolgten Annexionen und Sezessionen nicht als Präzedenzfälle für anschließende Missachtungen der UN-Charta. Stattdessen führten die Reaktionen in der internationalen Politik letztlich zu einer Stärkung der Norm der territorialen Integrität. In Anbetracht dessen wird im Rahmen des Projekts die erstaunliche Stabilität der politischen Grenzen nach 1945 im Spannungsfeld von Kaltem Krieg und Dekolonisation untersucht. Hierfür werden ausgewählte Annexionen und Sezessionen in Afrika und Südasien behandelt.