Laufzeit
06/2019
- 05/2020
Finanzierung
Gerda Henkel Stiftung :
30 000 Euro
Die Einwanderung ostorthodoxer Almosensammler aus dem Osmanischen Reich ins Alte Reich steht im Mittelpunkt des Vorhabens. Es verfolgt miteinander verstrickte migrations-, wissens- und konfessionsgeschichtliche Fragestellungen, zu deren Klärung Archivalien aus verschiedenen Reichsterritorien gegenübergestellt sowie Erkenntnisse zur Geschichte anderer Migrantentypen (Händler und Studenten), aber auch anderer auf demselben Feld agierender karitativer Gruppen herangezogen werden sollen. Die Eigenschaft der Almosensammler als kulturelle/konfessionelle Grenzgänger fokussierend sollen Auseinandersetzungen mit den normativen Ordnungen der Konfessionskulturen und Gelehrtenmilieus behandelt werden, mit denen sie in Berührung kamen. Gerade weil Gelehrte und Almosensammler heteronome Beziehungen eingingen, die sich an der Grenze zwischen Caritas, Kommerz, Konfessionspolitik und Gelehrtenkultur bewegen, verspricht das zu untersuchende Phänomen, die sozialen Prämissen ideengeschichtlicher Transferprozesse offenzulegen. Es wird beabsichtigt, Beiträge zu einer immer noch zu schreibenden Geschichte der mobilen Präsenz der Griechisch-Orthodoxen im Alten Reich zu liefern.