Dafür hat die ThEGA mittels Satellitendaten das Solarpotenzial tausender Weimarer Gebäude ermittelt und berechnet, wie viele Photovoltaikmodule darauf angebracht werden können und wieviel Energie damit generiert werden kann. In einem zweiten Schritt werden durch die Universität Erfurt nun die Hauseigentümer*innen angeschrieben und über ihre individuellen Möglichkeiten einer Solaranlage auf dem eigenen Dach informiert sowie ihnen die Möglichkeit geboten, sich über verschiedene Wege weitere Informationen einzuholen. Bis zum Jahresende sollen diese Reaktionen dann analysiert und ausgewertet werden.
Dr. Thomas Lauer, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Erfurt Laboratory for Empirical Research (ErfurtLab) an der Universität Erfurt, leitet das Projekt seitens der Uni Erfurt. Als Verhaltensökonom erforscht er, wie Menschen im wirtschaftlichen Kontext Entscheidungen treffen. „Eine zentrale Rolle spielt dabei, welchen Aufwand die Informationssuche verursacht und wie die Informationen aufbereitet sind“, betont Lauer. „Ein Projekt wie dieses ermöglicht es uns, Daten diesbezüglich nicht wie sonst unter Laborbedingungen, sondern direkt im Feld zu gewinnen. Uns interessiert dabei die Quantität aber vor allem auch die Qualität der Reaktionen – letztlich also die Frage, ob individuell zugeschnittene, ausführliche Informationen zu einer Intensivierung des Photovoltaik-Ausbaus führen.“
Die Erkenntnisse aus „Solar Empowerment“ können dann genutzt werden, um den Ausbau alternativer Energien auch in anderen Regionen zu beschleunigen. Die Kooperation mit der Stadt Weimar bildet dafür das Pilotprojekt. Doch das Interesse sei groß. Weitere Gemeinden und Regionen haben bereits ihr Interesse bekundet, so Lauer.