Eine Veranstaltung im Rahmen des Kolloquium im Wintersemester 2020/21 an der Universität Erfurt im Forschungsverbund „Diktaturerfahrung und Transformation“
Kalter Krieg im Kleinen. Der Tod des FDJ-Mitglieds und Friedensdemonstranten Philipp Müller 1952 und seine Transformation in die Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in DDR, BRD und wiedervereinigtem Deutschland.
Prof. Dr. Alfons Kenkmann | Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität Leipzig
Der 21jährige Arbeiter Philipp Müller wurde als Teilnehmer einer Friedensdemonstration am 11. Mai 1952 in Essen erschossen. Er war der erste Demonstrationstote in der Bundesrepublik. In der DDR wurde er über Jahrzehnte zum Widerstandshelden erhöht und in die Reihen der ‚sozialistischen Helden‘ und antifaschistischen Widerstandskämpfer aufgenommen. Der Vortrag beschreibt die Biographie Müllers, die politische und juristische Aufarbeitung des Vorfalls als auch die öffentliche Diskussion um den Tod des Demonstranten. Daran schließt sich die Analyse der politischen Instrumentalisierung des jungen Toten in der ehemaligen DDR bis in die Transformationszeit hinein an. Auch im wiedervereinigten Deutschland sind die Diskussionen um den erinnerungskulturellen Umgang mit dem Opfer des Polizeieinsatzes vom Mai 1952 nicht abgeschlossen. Wie im Brennglas spiegelt sich in der Person Philipp Müllers die Geschichte des Kalten Krieges.
Der Vortrag findet digital über die Plattform Cisco Webex statt. Meetingraum: https://uni-erfurt.webex.com/meet/DuT.Erfurt. Der Meetingraum wird 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung geöffnet. Es ist keine gesonderte vorherige Anmeldung direkt bei Webex notwendig, Sie können direkt über Ihren Browser dem Meeting beitreten. Benötigen Sie mehr Informationen zum Zugang oder Hilfe, wenden Sie sich bitte an: dut.info@uni-erfurt.de