Diese Präsentation konzentriert sich auf feministisch-muslimische Perspektiven, indem sie die Arbeiten von Künstlerinnen, Aktivistinnen und Forscherinnen untersucht, die sich gemischter visueller Stile und der Hybridität postdigitaler Räume bedienen. Durch ihre Bemühungen dekonstruieren sie die vorherrschenden Binaritäten, die mit muslimischen Frauen in postmigrantischen Kontexten assoziiert werden. Ausgehend von ethnografischen und ko-kuratorischen Formen der Wissensproduktion liegt der Fokus auf ausgewählten Arbeiten, die sich auf das kuratorische Projekt Muslim*Present in Köln im Jahr 2023 beziehen.
Der Vortrag zeigt auf, wie muslimische Frauen innerhalb der hybriden postdigitalen Sphären ihre eigenen inklusiven Bereiche schaffen. Auf diese Weise behaupten sie kreativ ihre Handlungsfähigkeit und Sichtbarkeit und distanzieren sich gleichzeitig von bestimmten einseitigen öffentlichen Diskursen. Diese postdigitalen künstlerischen und aktivistischen Praktiken und Projekte gehen über die bloße Schaffung eines Raums des Ausdrucks oder der "Gegenrede" hinaus. Muslimische Künstlerinnen und Aktivistinnen wenden Taktiken der Hybridität, Disidentifikation und Mehrdeutigkeit an, um sich in "westlichen" kulturellen Räumen zu bewegen, einschließlich Posts in sozialen Medien, Museen und Galerien sowie öffentlichen Interventionen. Mit diesen Strategien zielen sie darauf ab, "weiße" feministische Vorstellungen vom liberalen, agierenden Subjekt zu destabilisieren und einen Aktionsraum für muslimische Perspektiven jenseits der dominanten Diskurse über den Islam in postmigrantischen Gesellschaften zu bieten.