| Max-Weber-Kolleg

Vierte Ausgabe der „Genisa-Blätter“ erschienen

Cover "Genisa-Blätter IV"
Cover "Genisa-Blätter IV"

Genisot – jüdische Ablagen nicht mehr verwendeter Bücher und Kultgegenstände – fanden in der Forschung bisher nur selten Beachtung. Dabei sind sie als Quellen aus originär jüdischer Hand von großer Bedeutung, da sie unser Verständnis ritueller Praktiken im Kontext von lokalen Gemeinden vertiefen können.

Die nun erschienene vierte Ausgabe der Genisa-Blätter stellt Fragen nach jüdisch-rituellen Praktiken und ihrer Bedeutung, ihren Objekten und Akteuren in den Fokus der Betrachtungen. Die insgesamt neun Beiträge nähern sich diesen Aspekten über konkrete Funde aus Genisot mitteleuropäischer jüdischer Gemeinden an, darunter religiöse Texte wie das Fragment einer Torarolle sowie eines Minhagim-Buches, Personaldokumente oder Musiknoten und Kleiderstücke.

Die „Genisa-Blätter IV“ resultieren – wie die vorherigen – aus einem interdisziplinären Workshop, der im März 2019 stattfand: „Vom mittelalterlichen Kairo bis ins neuzeitliche Veitshöchheim. Jüdisch-religiöse Praktiken im Spiegel von Genisaquellen“. Es handelte sich um eine Kooperationsveranstaltung vom Europäischen Zentrum für Jüdische Musik der Hochschule für Musik, Theater, Medien Hannover, dem Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“ am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, der Professur für Judaistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Vereinigung für Jüdische Studien e.V.

Eine der Herausgeberinnen (Rebecca Ullrich) war Nachwuchsforscherin im Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken“ der Universität Erfurt (Sprecher: Prof. Dr. Benedikt Kranemann).

Mehr Informationen unter diesem Link:  
https://shop.verlag.uni-potsdam.de/shop/genisa-blaetter-iv/