„Wir wollten nicht den Fehler machen, von oben herab ein Design zu ‚verordnen‘. Deshalb haben wir schon im Vorfeld zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Fakultäten und Einrichtungen geführt und eine Arbeitsgruppe gebildet, die ebenfalls sehr heterogen und schon an der Auswahl des Grafikbüros beteiligt war. Darüber hinaus haben wir den aktuellen Stand des Relaunches immer wieder rückgekoppelt“, erklärt Carmen Voigt, die Leiterin der Hochschulkommunikation. „Wir wollten den Angehörigen der Uni von Anfang an ermöglichen, sich am Prozess zu beteiligen – sowohl am Markenprozess, als auch an der grafischen Umsetzung. Und ich denke, zusammen mit Franziska Walther von unserem Grafikbüro ‚Sehen ist Gold®‘ und Anka Suckow, die als Coach und Markenstrategin die Entwicklung unterstützt hat, ist uns das wunderbar gelungen.“
„In der Gestaltung von Marken ist es mir wichtig, dass sie durch Glaubwürdigkeit und Authentizität zusammengehalten werden – und nicht durch ein starres Regelwerk“, sagt Franziska Walther. „Visuelle Leitlinien sind wichtig – doch Beweglichkeit und Flexibilität auch. Unser Ziel war deshalb eine visuelle Marken-Kultur, die zusammen mit der Uni wachsen kann.“
Das neue Logo besteht aus drei Elementen. Erstens aus der Wortmarke „Universität Erfurt“. Diese ist ein individuell gestalteter Schriftzug, der durch die Kombination von serifenlosen Glyphen und einem Slab-Serif-U und -R eine subtile visuelle Unkonventionalität mitbringt. Zusätzlich zur Wortmarke besteht das Logo aus zwei Farbflächen, die übereinandergestapelt und trapezförmig verzerrt werden und sich so dynamisch und kontextbezogen verändern können. Die farbige Fläche zeigt die Fakultät an, die darauf liegende schwarze Fläche ist der visuelle Anker, der alle Logo-Varianten trotz der hohen Farbigkeit wie ein roter bzw. „schwarzer Faden“ zusammenhält. Mit diesem Stapelprinzip sind auch Kooperationen von zwei oder drei Partnern innerhalb des Corporate Designs ohne Probleme möglich. Das Gestaltungsprinzip bestimmt auch die Bildsprache, in der homogene, klare Farbflächen mit anderen Elementen, zum Beispiel Fotos und Grafiken, geschichtet werden. Als neue Schrift wurde die „Noto“ ausgewählt – sowohl in der Serifen- als auch in der serifenlosen Variante. „Damit entsprechen wir dem Wunsch zahlreicher Uni-Angehöriger nach mehr Praktikabilität in der Anwendung“, erläutert Carmen Voigt.
Durch die dynamische Anpassung des Logos steht die neue Marke klar für Transformation. Da das Logo auf den Kontext reagiert und mit diesem interagieren kann, steht es auch für Engagement und Motivation. Auch Kooperationen innerhalb der Universität können authentisch und individuell dargestellt werden. Als dynamische Marke ist das neue Erscheinungsbild anpassungsfähig und kann mit der Universität Erfurt mitwachsen. Es kann sich an neue Bedürfnisse anpassen und auf diese angemessen reagieren. „Wir glauben, dass dieses Design die Universität Erfurt als Ganzes authentisch repräsentieren kann und jedes einzelne von ihren Mitgliedern gleichzeitig befähigt, dieses Design selbstwirksam zu gestalten und selbstbestimmt zu nutzen“, erklärt dazu Franziska Walther.
Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit und Haltung sind zugleich Begriffe, die den Markenkern der Universität Erfurt ausmachen. „Wer sind wir? Wie nehmen wir uns selbst, wie nehmen uns andere wahr? Wie wollen wir überhaupt wahrgenommen werden? Wo wollen wir hin? Was macht uns als Uni Erfurt aus? Was macht uns einzigartig, liebenswert, schlagkräftig, zu einem Gewicht in der Hochschullandschaft? Es gab viele Fragen zu beantworten, Blickwinkel zu verändern, Perspektiven zu diskutieren“, sagt Carmen Voigt. „Die gemeinsamen Workshops haben uns geholfen, uns unserer selbst bewusst zu werden. Uns dem Markenkern der Universität Erfurt Schritt für Schritt zu nähern. Und dabei haben wir einiges zutage gefördert: Zum Beispiel, dass es uns in der Vergangenheit oft an Selbstbewusstsein gefehlt hat – grundlos, wie sich beim näheren Hinsehen zeigte. Denn die Uni Erfurt steckt voller Ideen, Tatkraft, kluger Köpfe, Menschen, die wertvolle Impulse in die Welt senden, Dinge anstoßen, Menschen bewegen, ja, die Welt ein kleines bisschen besser machen. Sicher, es gab viele unterschiedliche Blickwinkel und Ansichten, aber am Ende gibt es doch immer wieder verbindende Elemente: Es geht darum, gesellschaftsrelevante Themen zu bearbeiten, wirksam zu werden in der Gesellschaft, Haltung zu zeigen und irgendwie eben auch die Welt zu verändern. Jeder in seinem Rahmen und in seiner Profession. Und dass wir am Ende viele wunderbare Karrieren begründet haben und es auch weiter tun wollen. Nicht das Abziehbild von anderen zu sein, sondern einen Erfurter Weg einzuschlagen. Stolz und selbstbewusst.“
Das sogenannte „Rollout“ des neuen Corporate Designs ist im vollen Gange, bis das alte Logo vom Campus verschwunden ist, wird es aber noch eine Weile dauern. Im kommenden Jahr möchte die Universität Erfurt mit einer neuen Website an den Start gehen. Carmen Voigt: „Unser Ziel ist es, bis dahin auch alle anderen Print- und Online-Produkte umgestellt zu haben.“
Ihren neuen Markenkern und das neue CD präsentiert die Uni Erfurt aktuell auf einer Website unter dem Titel „Weltbeweger“. Sie ist unter: https://weltbeweger.uni-erfurt.de/das-neue-corporate-design erreichbar. Und in einem Interview in ihrem Newsblog „WortMelder“ stellt die Uni die „Macherinnen“ ihres neuen Erscheinungsbildes vor.
Weitere Informationen zur Herleitung des Logos gibt es hier.
Hinweis: Angehörige der Universität Erfurt finden Informationen zur Anwendung des neuen CD, das Logo zum Download sowie entsprechende Vorlagen für Plakate, Aushänge und Briefbögen auf den Intranetseiten zum Corporate Design.