Bereits seit 2008 ist Prof. Wijlens als Delegierte des Päpstlichen Einheitsrates Mitglied in der Kommission „Glaube und Kirchenverfassung“ beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). Dieser bemüht sich um einen weltweiten Dialog zwischen den christlichen Kirchen. Seit 2015 leitet Prof. Wijlens dort in Zusammenarbeit mit einem orthodoxen Kollegen außerdem die Arbeitsgruppe „Moralische Urteilsfindung in den Kirchen“. Auf Grundlage dieser Arbeit ernannte Kardinal Koch Prof. Wijlens nun zur Beraterin der „Anglican-Roman Catholic International Commission“. Während in der Kommission „Glaube und Kirchenverfassung“ des ÖRK ein mehrseitiger Dialog geführt wird, handelt es sich bei der ARCIC um einen Dialog zwischen Katholiken und Anglikanern. In diesen Dialog soll die Kirchenrechtlerin auf Grundlage ihrer umfassenden Erfahrung im Bereich der Ökumene hineinwirken.
„Weltweit ist spürbar, dass die Kirchen sich zunehmend mit ethischen Fragestellungen konfrontiert sehen, die zur Kirchenspaltungen führen oder die es verhindern, dass die Kirchen eine gemeinsame Position nach außen vertreten“, kommentiert die Erfurter Professorin die Notwendigkeit zum Dialog. „Die Kommission ‚Glauben und Kirchenverfassung‘ beim ÖRK hat die Frage nach der Urteilsfindung in ethischen Fragen schon vor vielen Jahren auf ihre Tagesordnung gesetzt. Es geht ihr nicht darum, eine gemeinsame Antwort zu einer bestimmten ethischen Frage zu finden. Ihr Anliegen ist es stattdessen zu klären, warum christliche Kirchen zu verschiedenen Ergebnisse kommen, obwohl doch die Bibel die Grundlage für alle ist. Andererseits will sie ergründen, warum bestimmte Themen kirchentrennend werden können, wogegen andere diese Gefahr nicht in sich bergen.“ Diesen und ähnlichen Fragen nimmt sich künftig auch die ARCIC an.