Mit ihrem Podcast zur jüdischen Geschichte der Stadt Schmalkaldens überzeugten sie die Jury des Wettbewerbs „Stadt und Religion“, der im vergangenen Jahr von der Kolleg-Forschungsgruppe „Religion und Urbanität“ (FOR 2779) an der Universität Erfurt ins Leben gerufen wurde: Desiree Kössel, Mattis Möller, Larissa Ashley Petri, Lion-Hugo Schmidt, Justin Schneider, Jolina Schreiber und Franz Stadler – Schüler*innen zweier neunten Klassen der Staatlichen Regelschule Floh-Seligenthal.
Zur Preisverleihung waren die Schüler*innen am 16.11.2023 in den Forschungsbau „Weltbeziehungen“ auf den Campus der Universität Erfurt eingeladen. Nach einer feierlichen Begrüßung der Schulklassen durch Susanne Rau, Professorin für die Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit der Universität Erfurt, und Simone Wagner, Doktorandin am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, die den Wettbewerb initiiert hatten, erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunden im Rahmen der Jahrestagung der Kollegforschungsgruppe “Religion und Urbanität”.
Mit dem Ziel, die Begeisterung für die Geisteswissenschaften zu stärken, sollten Schüler*innen mit dem Wettbewerb dazu ermuntert werden, sich aus der Perspektive unterschiedlicher Fächer, ihre Stadt in ihren Wechselbeziehungen zu den darin gelebten und sie beeinflussenden Religionen zu erschließen.
„An eurem Wettbewerbsbeitrag zur jüdischen Geschichte Schmalkaldens wird besonders deutlich, welche Wichtigkeit das Thema „Religion und Stadt“ hat“, hob Susanne Rau hervor. „Die Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung von Religionen ist aktueller denn je. Unser alltäglicher Blick ist getrübt von gewaltsamen Konflikten, die mit dem Verweis auf Religionszugehörigkeiten geführt werden. Bei diesen Nachrichten geht manchmal etwas verloren; nämlich, dass gewaltvollen Konflikten häufig jahrelanges friedvolles Zusammenleben vorausgeht. Diese Spannung wird auch in Eurem Beitrag zu der jüdischen Geschichte der Stadt Schmalkalden deutlich. In der Geschichte Schmalkaldens wurde die jüdische Gemeinde zuweilen von der Obrigkeit, d.h. der weltlichen Macht, gewaltsam vertrieben, konnte sich dann aber auch wieder ansiedeln, bevor sie im Dritten Reich fast völlig ausgelöscht wurde. Besonders in Städten manifestiert sich die Spannung zwischen der Existenz religiöser Vielfalt und dem Versuch, Gleichförmigkeit herzustellen. Der Bezug zwischen Stadt und Religion ist gegeben, weil bestimmte Orte in Städten mit der jüdischen oder anderen Religionen verbunden werden und gleichzeitig Teil eines größeren räumlichen Ganzen sind. Ihr habt das anhand der Synagoge und der Mikwe in Schmalkalden schön aufgezeigt.“
Der Podcast wurde auf dem Forschungsblog der Kollegforschungsgruppe „Religion und Urbanität“ veröffentlicht und kann unter diesem Link angehört werden.
Eine kleine Geschenkgabe und Führung durch das neue Forschungsgebäude besiegelten die Veranstaltung. Ein Preisgeld wurde großzügig von der Sparkassenstiftung Erfurt zur Verfügung gestellt und der Schule in diesem Zuge für die siegreichen Schüler*innen übermittelt.
Weiterführende Links:
Link zum Blogbeitrag: Preisverleihung zum Schulwettbewerb „Stadt und Religion“
Link zum Blogbeitrag: Gewinner*innen im Schul-Wettbewerb „Stadt und Religion“
Link zum Blogbeitrag: Wettbewerb für Schüler*innen zu „Stadt und Religion“