Der Workshop greift den aktuellen Trend auf, dass Forschende und Studierende in unterschiedlichen Disziplinen der Geisteswissenschaften immer häufiger auf digitale Tools zurückgreifen. Die kontinuierlich wachsende Zahl von Projekten mit digitalen Komponenten an Forschungseinrichtungen und Universitäten zeigt, dass die Digital Humanities eine Blüte erleben. Sie versprechen, neue Wege für zukünftige Forschung und Innovation zu öffnen. In jüngster Zeit hat besonders die Arbeit mit Manuskripten aus der islamischen Welt neue Impulse erhalten.
Der Online-Workshop bietet Nachwuchswissenschaftler*innen ein interdisziplinäres Training, das es ihnen erlaubt, den Herausforderungen der Digitalisierung in ihren jeweiligen Feldern zu begegnen. Die Veranstaltung stützt sich auf die Bestände der Forschungsbibliothek Gotha, die die drittgrößte Sammlung orientalischer Handschriften in Deutschland bewahrt, und bringt die Expertise internationaler Forscher*innen ins Spiel, die mit Manuskripten und digitalen Tools arbeiten. Gegenstand der Vorträge sind Aspekte der Digitalisierung, Katalogisierung, Online-Präsentation und Texterkennung (OCR, Transkribus) von Manuskripten aus der islamischen Welt.
Die Veranstaltung wird im Rahmen des internationalen Kooperationsprojekts MIDA („Mediating Islam in the Digital Age“) durchgeführt, an dem 25 Partneruniversitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt sind. Die Mitglieder von MIDA untersuchen, wie die Digitalisierung islamische Glaubenssätze, Praktiken, politische und soziale Institutionen und Perspektiven verändert. Die Erforschung der durch Prozesse der Digitalisierung und Computer-basierte Methodologien bewirkten Veränderungen im Umgang mit der Vergangenheit der islamischen Welt, insbesondere mit ihrem kulturellen und literarischen Erbe wie es sich in Manuskriptkulturen niederschlägt, ist ein zentraler Bestandteil dieser Arbeit.