Das Forschungszentrum befördert seit 2004 die Erforschung der Gothaer Bibliotheks- und Sammlungsbestände und betreut internationale Stipendiaten und Gastwissenschaftler während ihres Aufenthaltes in Gotha. „Wir freuen uns sehr über unser neues Domizil“, erklärt Prof. Dr. Martin Mulsow, der Direktor des Zentrums. „Wir haben nicht nur mehr Platz gewonnen, unseren Wissenschaftlern stehen hier nun auch modernste Besprechungs- und Seminarplätze in einem wunderbaren Ambiente zur Verfügung. Das wird die Attraktivität von Gotha als Forschungsstandort auch für internationale Forscherinnen und Forscher erneut steigern.“ Und auch die Stipendiatinnen und Stipendiaten profitieren von der Sanierung am Schlossberg: Sie können künftig direkt neben ihrer Forschungsstätte wohnen, denn die Baugesellschaft Gotha mbh stellte zusätzlich die Gebäude am Hauptmarkt 17a und b für Wohnungen und Büroarbeitsplätze zur Verfügung.
Die Universität Erfurt hat mit der langfristigen Anmietung zur Sanierung eines der prächtigsten Gebäude Gothas in zentraler Lage am oberen Hauptmarkt beigetragen: 1643 erstmals urkundlich erwähnt, wurde das Gebäude im 18. Jahrhundert von den Landständen des Herzogtums Gotha erworben, daher der Name Landschaftshaus. Es fungierte als Stadtpalais, als Tagungsstätte des Gothaer Landtags und kurzzeitig auch als Regierungssitz des Freistaates Sachsen-Gotha. 1931 zog ein Bakteriologisches Institut ein, von dessen Nachfolgeeinrichtung das Haus bis 1993 genutzt wurde. Dem Auszug folgte jahrelanger Leerstand und Verfall. Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch engagierte sich mit der Stadtverwaltung für die Rettung und die Entwicklung eines förderfähigen Entwicklungskonzepts für das Gebäude, das sich zunächst noch im Besitz des Freistaates Thüringen befand. 2008 wurde es von der Baugesellschaft Gotha mbH erworben und saniert. Die Kosten in Höhe von rund 4,5 Mio Euro wurden mit einem hohen Anteil vom Freistaat Thüringen gefördert.