Die Figur des "Berufstätigen" wird in unserer heutigen Gesellschaft als Ideal für wirtschaftliche Tätigkeit und gesellschaftliche Eingliederung, darüber hinaus sogar als Modell für die individuelle Selbstentfaltung angesehen. In ihrer aktuellen Publikation entwickelt Dr. Tiziana Faitini, seinerzeit Junior-Fellow des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt, eine nuancierte Geschichte der Konzepte von "Beruf" und "Berufsethos" und bietet damit die erste umfassende Studie zum Diskurs über Berufsethik aus historischer Perspektive. Als Forschungsgrundlage diente ihr ein umfangreicher Korpus an philosophischen, juristischen und theologischen Quellen überwiegend aus Italien, Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich, die im Rahmen einer langen Reise vom antiken Rom bis in die Gegenwart erörtert werden.