In Deutschland wird nach großen Katastrophen der Toten zumeist in einer öffentlichen Feier gedacht. Sie verbindet religiöse und staatliche Trauerfeier. Die religiöse Feier wird dabei bisher als ökumenischer Gottesdienst gestaltet, der von den christlichen Kirchen vorbereitet wird. Daran sind immer wieder auch andere Religionsgemeinschaften, vor allem Juden und Muslime beteiligt. Damit stellt sich die Frage nach Gestalt und Inhalt der Trauergottesdienste. Wie wird mit der Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen in solchen Feiern umgegangen? Was ist die Funktion kirchlicher Rituale in dieser Situation? Welche Bedeutung messen Öffentlichkeit und Staat den Trauerfeiern bei? Sollen solche Feiern zukünftig multi- oder interreligiös begangen werden? Diese Fragen diskutieren Wissenschaftler aus Theologie, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie aus verschiedenen Praxisfeldern in einem neuen Buch von Brigitte Benz und Benedikt Kranemann, das soeben bei Echter erschienen ist.
Die Autoren:
Brigitte Benz ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Trauerfeiern nach Großkatastrophen“ an der Universität Erfurt. Benedikt Kranemann ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Erfurt und Sprecher des Theologischen Forschungskollegs.
Brigitte Benz und Benedikt Kranemann (Hrsg.)
Deutschland trauert. Trauerfeiern nach Großkatastrophen als gesellschaftliche Herausforderung.
Reihe: Erfurter theologische Schriften, 51
Würzburg: Echter 2019
ISBN 978-3-429-05362-8
187 Seiten
16 EUR