Eine neue Geschichte der antiken Welt zwischen 1000 v. Chr. und 300 n. Chr. löst sich aus der eurozentrischen Perspektive. Der amerikanische Althistoriker Stanley Burstein weitet in einem neuen Buch den Blick auf eine Antike vom Atlantik bis zum Pazifik. Nach einer Phase der Regionalisierung entstanden im gemäßigten Afro-Eurasien wenige Großreiche – Rom, das sassanidische Persien, das Jin-Reich in China – , die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung beherrschten. Diese Imperien waren nicht voneinander isoliert. Ein ausgedehntes Netz von Handelsrouten verband sie mit Südost- und Zentralasien sowie Afrika südlich der Sahara und machte diese Periode zur ersten globalen Ära der Welt. Auch die neuen, auf Büchern basierenden Religionen – Zoroastrismus, Buddhismus, Christentum, Manichäismus – breiteten sich über diese Wege aus und stellten damit die Weichen für das nächste Jahrtausend.
Kai Brodersen, Professor für Antike Kultur an der Universität Erfurt, hat mit diesem klug komponierten, kompakten Band nun die erste Globalgeschichte Afro-Eurasiens in der Antike in deutscher Übersetzung und Bearbeitung vorgelegt.