Die Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland gehen der Ästhetik, Logik und Pragmatik von Macht für den Gottesdienst nach. Das Interesse gilt performativen Erscheinungen von Macht, die in Geschichte und Gegenwart, in Text und Ritus, in Rollenspiel, Raumnutzung, Inszenierung und Normierung des Gottesdienstes begegnen. Die Forschungsperspektive des Buches wird so beschrieben: Es interessiere „der Konnex von Amt und Macht, wie er sich in der Liturgie als bestimmendem kirchlichem Lebensraum abbildet. Die Liturgie liefert den primären Anschauungsraum für gelebte Macht in der Kirche: für ihre Codes, ihre Praktiken, ihre Plausibilitäten. Hier performiert sich katholische Sakralmacht – in ihren starken Ausdrucksseiten wie in ihren problematischen Inszenierungen.“ Die unterschiedlich fokussierten Beiträge zeigen, dass gerade im Gottesdienst viele Krisensymptome der katholischen Kirche manifest werden. Sie wollen eine wissenschaftliche Diskussion in Gang bringen, die überfällig ist. Zugleich können sie für eine Diskussion Analysen und Kriterien beisteuern, die derzeit um weitreichende Reformen in der katholischen Kirche geführt wird.