Wohl aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. ist ein kleines griechisches Werk überliefert, das unter seinem latinisierten Titel "Periplus Maris Erythraei" bekannt ist. Es handelt vom antiken Seeweg von Ägypten nach Indien durch das Erythräische Meer, das an Ostafrika, die arabische Halbinsel, Iran und Westindien grenzt. Der anonyme Autor beschreibt die Küsten und Handelsplätze jenes Meeres mitsamt ihrem Hinterland, nennt Eigenarten der jeweils vor Ort ansässigen Völkerschaften und gibt an, welche Luxuswaren gehandelt werden, von Wein aus Italien bis zu Gewürzen aus Indien und Seide aus China.
Prof. Dr. Kai Brodersen hat das Werk nun in einer zweisprachigen Ausgabe präsentiert. Zugänglich wird so eine bedeutende historische Quelle für den Fernhandel im Römischen Reich und damit für die antike "Globalisierung".