Nachruf Professor Maria Rosa Antognazza
Professor Maria Rosa Antognazza war von 2014 bis 2020 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Max-Weber-Kollegs. Sie war international anerkannt für Ihre Kenntnisse und Forschungen im interdisziplinären Gespräch zwischen Religion, Philosophie und Aufklärung, der Beziehung zwischen Naturwissenschaft und Religion, Metaphysik und philosophischer Theologie und den philosophisch-theologischen Grundlagen religiöser Toleranz.
Als Professorin am King’s College London, wo sie als Head of Department diente (2011/12 bis 2014/15), als Präsidentin der British Society for the History of Philosophy (seit 2019), wurde sie 2022 schließlich Mitglied der Academia Europaea. Ihr Studium absolvierte sie an der Katholischen Universität zu Mailand, bekleidete Research Fellowships und Visiting Professorships in Italien, Deutschland, Israel, Großbritannien, der Schweiz und in den USA, etwa eine British Academy Postdoctoral Fellowship, eine zweijährige Fellowship des Leverhulme Trust, eine Leibniz-Professur (Leipzig, 2016) und die 2019-2020 Mind Senior Research Fellowship zur Abfassung ihres Buches Thinking with Assent: Renewing a Traditional Account of Knowledge and Belief (Oxford University Press). Im Jahr 2020 erhielt sie den Pfizer Award.
Ihre Publikationen umfassen u.a. Leibniz on the Trinity and the Incarnation: Reason and Revelation in the Seventeenth Century (Yale University Press, 2007); Leibniz: An Intellectual Biography (Cambridge University Press, 2009; Gewinn des 2010 Pfizer Award); Leibniz: A Very Short Introduction (Oxford University Press, 2016). Sie war die Herausgeberin des The Oxford Handbook of Leibniz (Oxford University Press, 2018) und frühmoderner Textsammlungen, etwa von Hugo Grotius, The Truth of the Christian Religion [Natural Law and Enlightenment Classics] (Liberty Fund, 2012) und (mit Howard Hotson), Alsted and Leibniz on God, the Magistrate and the Millennium (Harrassowitz Verlag, 1999). Sie war Mitherausgeberin der Reihe BSHP New Texts in the History of Philosophy (Oxford University Press).
Nach einem langen Krebsleiden verstarb sie am 28. März 2023. Dankbar werden wir ihrer für ihren Dienst für das Max-Weber-Kolleg und die Universität Erfurt Gedenken.
