Auch kleine Zahlen ermutigen und motivieren, nach mehr zu streben. Dass die Erfurter Fakultät viel zu bieten hat, zeigte der Jahresbericht von Dekan Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski. Gute Entwicklungen im Bereich des Akademischen Mittelbaus und eine wichtige neue Berufung in der Moraltheologie, Mitwirkungen von Professorinnen bei den nationalen und internationalen synodalen und ökumenischen Prozessen, die Beteiligung am neuen interfakultären Nachwuchskolleg „Glocal Religiosities“, eine gut nachgefragte Zeitschrift „Theologie der Gegenwart“ – die Erfurter Fakultät macht durch viele Aktivitäten auf sich aufmerksam. Man wolle, so Zaborowski, Fragen der Zeit in Fakultät und Öffentlichkeit theologisch diskutieren. Der Katholikentag, an dem sich viele aus der Fakultät mit großem Engagement beteiligt hätten, sei dafür als große Chance wahrgenommen worden. Mehr denn je gelte: „Theologie muss sich vernetzen.“ Dafür gebe es viele Aktivitäten aus der Fakultät heraus.
Der Dekan verabschiedete die bisherige Studiendekanin Prof. Dr. Julia Knop, die neue Vizepräsidentin für Studienangelegenheiten ist, und dankte ihr für ihr großes Engagement. Als ihren Nachfolger begrüßte er Prof. Dr. Patrick Becker, der es dann auch gleich übernahm, Absolventinnen und Absolventen zu verabschieden und neu immatrikulierte Studierende zu begrüßen.
Der Studierendensprecher Jesper Stahl resümierte das vergangene Jahr und stellte die Studierendenschaft der Fakultät als „lebendige Community“ vor. An Beispielen mangelte es ihm nicht, auch Stahl hob insbesondere viele Aktivitäten der Studierenden beim Katholikentag hervor. Er stellte zudem Sarah Tomberg als seine designierte Nachfolgerin vor.
Auch in diesem Jahr wurde der Förderpreis überreicht, den der Freundeskreis der Fakultät finanziert: Patrick Krüger wurde damit für seine hervorragende Magisterarbeit „Einheit und Verständigung in der Kirche des 3. Jahrhunderts? Die Synode vom Spätsommer 256 in Karthago“ ausgezeichnet. Er legt mit seiner Arbeit eine detailreiche Studie mit bleibender theologischer Relevanz vor, die zugleich neue Perspektiven für die Gegenwart, in der über Synodalität in der Kirche intensiv nachgedacht wird, eröffnet. Den Preis überreichten für den Freundeskreis Prof. Dr. Michael Gabel und Tobias Hohenberger.
Den Festvortrag hatte da bereits Prof. Dr. Michael Wermke, Religionspädagoge an der FSU Jena, gehalten. Er sprach über rechtliche und theologische Grundlagen des Religionsunterrichts: „Religiöse Bildung in der öffentlichen Schule. Zur Bildungsmitverantwortung von Staat und Kirche“. Es war ein starkes Plädoyer für schulischen Religionsunterricht als „freien Dienst in freier Schule“. Wermke verdeutlichte die Bereitschaft der Kirche, durch den Religionsunterricht Verantwortung in der Gestaltung von Schule und Bildung zu übernehmen und an der gesellschaftlichen Erneuerung mitzuwirken. Er wies aber zugleich auf die Verantwortung der Fakultäten hin, Lehrkräfte beispielsweise auf einen konfessionell-kooperativen Religionsunterricht vorzubereiten. Bischof Dr. Ulrich Neymeyr dankte der Fakultät in seinem Schlusswort für ihr Engagement. Albertus Magnus im Herbst 2024 mit „Apfel und Zimt“, aber zugleich mit viel Schwung und Lust auf Neues.
(Text: Benedikt Kranemann)