Die Koordinationsstelle knüpft an die bestehende Expertise zum Thema „Koloniales Erbe“ an den Universitäten Erfurt und Jena an und zielt darauf ab, die Aktivitäten künftig im Hinblick auf Forschung, Lehre und gesellschaftlichen Dialog zu vernetzen und zu verstärken. Es soll aufgezeigt werden, dass koloniale Strukturen auch außerhalb von Kolonialmetropolen wirkmächtig waren und bis heute fortwirken. Dafür ist der Aufbau eines breit gefächerten Netzwerks, bestehend aus Wissenschaftler*innen, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Museen und Archiven geplant.
In diesem Zusammenhang wird das derzeit am Forschungskolleg laufende Digitalisierungsprojekt „Kartographien Afrikas und Asiens (1800-1945)“ als enger Kooperationspartner mit der Koordinationsstelle zusammenarbeiten. Die Bestände der Sammlung Perthes, insbesondere die Afrika- und Asienkarten (35.349 Kartenblätter), an deren digitaler Zugänglichkeit gerade intensiv gearbeitet wird, sowie die zugehörigen Archivmaterialien, bilden eine vielschichtige Grundlage, um die Geschichte der kolonialen Ambitionen zu erzählen.
Das Forschungskolleg freut sich über die großzügige Förderung und sieht dies als Chance, die bestehenden Vorhaben weiterzuführen und auch neue Forschungsvorhaben in diesem Bereich zu initiieren.
Weitere Informationen zu den Plänen der Koordinationsstelle können Sie im „WortMelder“-Interview mit den Historikerinnen Prof. Dr. Christiane Kuller von der Universität Erfurt und Prof. Dr. Kim Siebenhüner von Universität Jena nachlesen.
Bild: Deutschlands überseeische Beziehungen. Übersicht der europäischen Colonien, Maßstab ca. 1:100.000.000, Hermann Berghaus, 1885 © SPA lg2° 00332 (55), Sammlung Perthes / Forschungsbibliothek Gotha