Das Max-Weber-Kolleg ist ein Institute for Advanced Study an der Universität Erfurt und begrüßt jedes Jahr eine große Anzahl von Wissenschaftler*innen (inkl. Doktorand*innen) aus dem In- und Ausland für Forschungsaufenthalte mit dem Ziel gemeinsame Projekte durchzuführen, sich wechselseitige zu bereichern und neue Perspektiven zu gewinnen. Internationalisierung ist dabei ein wesentliches Anliegen, das hilft, eine begrenzte eurozentrische oder sogar nur auf Deutschland begrenzte Perspektive aufzubrechen. Die erforderlichen Übersetzung- und Verständigungsprozesse, um auch kulturell unterschiedliche Wissenschaftsperspektiven wechselseitig fruchtbar zu machen, sind dabei sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für die Entwicklung neuer Forschungsergebnisse.
Die aktuelle Situation eines durch den russischen Präsidenten ausgelösten Krieges in der Ukraine zerstört wesentliche Grundlagen auch für die Wissenschaft, nämlich Frieden und Freiheit. Vor diesem Hintergrund und angesichts der teils missverständlichen Berichte in der Presse bezüglich der „Ausladung von Studierenden“ aus Russland, erklärt das Max-Weber-Kolleg: „Wir glauben an die verbindende Kraft der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, an die Überzeugungskraft von Argumenten im Diskurs und an die Notwendigkeit von Freiheit, Frieden und Menschenrechten für Wissenschaft und Bildung. Deshalb wollen wir weiterhin mit Wissenschaftler*innen aus allen Regionen der Welt zusammenarbeiten, die diese Überzeugungen teilen, und wir heißen auch Kolleg*innen aus der Ukraine und Russland willkommen.“
„Es erscheint uns wichtig, diese Erklärung sowohl in Deutsch als auch in Englisch auf unserer Website zu posten, um ein deutliches Zeichen gegen Krieg und für die Verständigung zu setzen. Ich habe russische Studierende kennengelernt, die genauso entsetzt sind wie wir über den Angriffskrieg in der Ukraine. Diese Studierenden und Wissenschaftler*innen gilt es zu unterstützen.“, so Hartmut Rosa, Direktor des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt.