Darunter ist zum Besipiel ein Albumblatt des in Gotha lebenden und wirkenden Schriftstellers, Schauspielers und Lyrikers Friedrich Wilhelm Gotter (1746–1797). Auch eine Sammlung von zwölf Briefen konnte angekauft werden, die Eduard von Tempeltey (1832–1919), Schriftsteller und Geheimer Kabinettsrat von Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha, an mehrere Adressaten und zu verschiedenen Anlässen schrieb. Außerdem kaufte die Bibliothek ein Glückwunschschreiben zum Neuen Jahr 1740 von Äbtissin Elisabeth Ernestine Antonie von Gandersheim (1681–1766) an Herzog Luise Dorothea (1710–1767) von Sachsen-Gotha-Altenburg an.
Bedeutsam ist der Erwerb einer Abschrift der Erfurter Willkür von 1514, d.h. einer Sammelhandschrift, welche die Entwicklung des Stadtrechts in Erfurt und die Verschriftlichung von mündlich tradiertem Gewohnheitsrecht im Kontext des wachsenden Selbstbewusstseins spätmittelalterlicher Städte dokumentiert.
Für die Sammlung Perthes wurde der Nachlass des Gothaer Kartografen Hellmuth Wolf erworben. Wolf konzentrierte sich auf die Kartierung extraterrestrischer Objekte – den Mond und den Mars. Seine Karten und Globen von Mond und Mars sind bedeutende Zeugnisse der Gothaer Kartografie des 20. Jahrhunderts. Herausragend ist Wolffs Idee eines Mars-Globus, der zwar nicht realisiert wurde, dessen umfassende Vorarbeiten jedoch nunmehr dauerhaft für die Forschung gesichert sind.
Die Forschungsbibliothek erwarb darüber hinaus ein landesgeschichtlich bedeutsames Unikum: Der schmale Sammelband enthält drei kleine Drucke zur Geschichte Thüringens, die Johann Georg August Galetti (1750–1828), der spätere Direktor am Gymnasium Illustre in Gotha, im Jahr 1774 mit seinen beiden Zöglingen Ernst Friedrich von Schlotheim (1764–1832) und dessen Bruder Carl von Schlotheim auf Schloss Allmenhausen druckte. Ernst Friedrich von Schlotheim erlangte später als Paläobotaniker und Geologe große wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung. Sein Nachlass wird in der Forschungsbibliothek bewahrt.