Moderne Gesellschaften sind von permanenter Veränderung und konfliktreichen Dynamiken geprägt. Soziale Prozesse mit vielfältigen intendieren und nicht intendierten Folgen bewirken eine hohe Unübersichtlichkeit gesellschaftlicher Phänomene. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Möglichkeit einer ‚begrifflichen Klammer‘ zur ihrer Beschreibung und Bearbeitung dringlicher als je zuvor. Ein neues Buch von Hartmut Rosa, Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt, und Jörg Oberthür (Universität Jena) will die Antwort auf die Frage nach dem veränderlichen Wesen von Gesellschaft nun in dreifacher Hinsicht aktualisieren.
Erstens macht die vorliegende Einführung in die Gesellschaftstheorie anhand ausgewählter Theoretiker*innen mit der Entwicklung der wesentlichen Grundbegriffe in den Sozialwissenschaften vertraut und verdeutlicht exemplarisch ihre Anwendung in konkreten gegenstandsbezogenen Analysen.
Zweitens stellt dieses Buch den Versuch einer Debattenübersicht zur Gesellschaftstheorie dar. Schließlich ist es aber auch ein Plädoyer für einen starken Gesellschaftsbegriff, der Widersprüche, Dynamiken und Spannungen aufnimmt, ohne das Ziel aufzugeben, zu einem besseren Verständnis des ‚Ganzen‘ zu gelangen.