Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt bewahrt die drittgrößte Sammlung orientalischer Handschriften in Deutschland. Diese etwa 3.400 Handschriften, die überwiegend um 1800 in die Bibliothek gelangten, sind relevant für alle Wissenschaftsfelder und werfen ein Licht auf die unterschiedlichsten Aspekte von Manuskriptkulturen. Mit der Einladung renommierter Forscher*innen zu den Gotha Manuscript Talks möchte die Forschungsbibliothek Gotha ausgehend vom Material in einer Webinar-Reihe Impulse für einen verstärkten Austausch zu Manuskriptkulturen über Fachgrenzen hinweg geben und Forscher*innen und Interessierte miteinander ins Gespräch über orientalische Handschriften bringen.
Zum Vortrag:
Zayn al-ʿĀbidīn ibn Muḥammad al-Bakrī, einer der führenden religiösen Gelehrten seiner Zeit in Ägypten und der Sohn eines sehr berühmten Gelehrten und Sufis, starb 1604 plötzlich und auf mysteriöse Weise. Sein Nachlassinventar, das in einem Sijill des Maḥkamat al-Qisma al-ʿAskarīya (Nachlassgericht der Askeri-Klasse) in Kairo aufbewahrt wird, listet eine Sammlung von Büchern auf, die sein Privatbesitz waren und zu seinem Nachlass gehörten. Diese Liste bietet einen Einblick in den kulturellen Horizont eines Gelehrten dieser Zeit, insbesondere wenn man sie mit dem Leben des Besitzers und der Geschichte des Geschlechts, dem er angehörte, in Zusammenhang bringt.
Der Referent, Adam Sabra, ist Professor für Geschichte und Inhaber des König Abdul Aziz Ibn Saud-Lehrstuhls für Islamwissenschaften an der University of California, Santa Barbara. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Sozial- und Kulturgeschichte Ägyptens in der Mamluken- und Osmanenzeit.
Um an der digitalen Veranstaltung am 24. April teilnehmen zu können, klicken Sie einfach auf folgenden Link: https://uni-erfurt.webex.com/meet/veranstaltungen.fb