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Gesundheitsrisiken durch Hitze: Neue Erkenntnisse für bessere Aufklärung

Die Klimakrise hat weitreichende Folgen für die menschliche Gesundheit. Eine der offensichtlichsten Auswirkungen ist die Zunahme der Temperatur und von extremen Hitzeereignissen. Hohe Temperaturen können erhebliche Risiken für den menschlichen Körper darstellen, insbesondere für bestimmte Teile der Bevölkerung. Dazu gehören ältere Menschen; Säuglinge und Kleinkinder; Schwangere; Menschen mit Übergewicht oder Unterernährung; Personen, die körperlich schwer oder im Freien arbeiten; Personen, die intensiv Sport treiben; Obdachlose; Menschen mit akuten Erkrankungen oder bestimmten chronischen Erkrankungen sowie Menschen, die regelmäßig Alkohol oder Drogen konsumieren. Ihre physiologischen Besonderheiten machen sie anfälliger für Hitzestress und hitzebedingte Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund hat das Institute for Planetary Health Behaviour (IPB) der Universität Erfurt im Mai 2023 im Rahmen seiner PACE-Studie eine Sondererhebung zum Thema Hitze gestartet. Im Juli nun folgte eine zweite Befragung, die überraschende Ergebnisse liefert:

Personen mit Risikofaktoren, die ihr Hitzerisiko nicht kennen, sind nach wie vor eine wichtige und große Zielgruppe für Aufklärung. Trotz der zahlreichen Medienangebote zum Thema Hitze zwischen den beiden Befragungszeitpunkten in den vergangenen Monaten hat sich die individuelle Einschätzung der nun erneut befragten Personen, ob sie zu einer Risikogruppe gehören, nicht verbessert. Auch ihr Wissen über das Thema hat sich nicht vergrößert. Personen die die Informationen zu Hitze und Hitzeschutz erreicht hatten, hatten laut den aktuellen Ergebnissen aber zumindest eine etwas höhere Risikowahrnehmung. Viele der Befragten gaben an, über Hitzeschutzverhalten insgesamt informiert zu sein, jedoch zeigten sich in der aktuellen Befragung Wissenslücken bezüglich Hitze und ihrer Gesundheitsfolgen. Insgesamt gaben 60 Prozent der Befragten an, von den medial bzw. in ihrem Umfeld verfügbaren Information zum Thema Hitze nicht erreicht worden zu sein. Auf die Frage, ob sie sich in ein kommunales Hitzeregister eintragen würden, das Menschen bei hoher Hitze telefonisch warnt und berät, antworteten 30 Prozent der älteren oder chronisch erkrankten Befragten mit "Ja".

Das Fazit des Forschungsteams: Trotz der aktuell großen medialen Präsenz des Themas Hitzeschutz wurden nicht einmal 50 Prozent der befragten Personen mit dem Thema erreicht – und das, obwohl sie bereits durch die erste Befragung vorbereitet waren. Darüber hinaus hatte sich ihr Wissen zum Thema Hitzeschutz(verhalten) praktisch nicht vergrößert – auch nicht was die eigene Risikogruppenzugehörigkeit angeht – und somit ihr Verhalten durch die vermittelten Informationen auch nur minimal verändert. Das Forschungsteam empfiehlt deshalb, künftige Informations- bzw. Aufklärungskampagnen langfristig anzulegen und dabei vor allem auf eine zielgruppengerechte Ansprache zu achten.

Mehr über die aktuelle Erhebung finden Sie in der Zusammenfassung.

Ansprechpartnerin:

Direktorin
(Institute for Planetary Health Behaviour (IPB))
Weltbeziehungen / C19.01.27
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