Visuell orientierte Massenmedien feierten in den 1920er-Jahren ihren Durchbruch. Die meisten Filme aus der Frühzeit des Kinos haben sich allerdings nicht erhalten, und so überliefern heute nur noch ihre farbenprächtigen Plakate die Vielgestaltigkeit der damaligen Filmkulturen. Die Ausstellung "Gefesselte Blicke" zeigt eine Auswahl dieser historischen Großformate, gemeinsam mit weiterem Werbematerial der Filme.
Die Plakatauswahl thematisiert die Repräsentation von Geschlechterverhältnissen in den 1920er-Jahren. Gezeigt werden Frauenbilder von der mondänen "Dame mit der Maske" bis zum bedauernswerten "Fundvogel". Das Projekt trägt dazu bei, dass dieses Erbe europäischer Filmkultur im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft verankert bleibt. Seit Juli 2023 dokumentiert eine dazu gehörige virtuelle Ausstellung im Online-Portal der Deutschen Nationalbibliothek die Erkenntnisse nachhaltig und macht sie einem breiteren Publikum auch über Thüringen hinaus zugänglich.
Die Ausstellung beruht auf einer Kooperation der Bauhaus-Universität Weimar mit der Universität Erfurt sowie den beiden Universitätsbibliotheken und wird von der Thüringer Staatskanzlei gefördert.
Die Eröffnung findet am 23. November um 18 Uhr im Campuscafé Hilgenfeld statt.