Gastvortrag von Dr. Franca Spies (Luzern) zur Wiederholbarkeit des Schöpfungsakts

Ist Schöpfung wiederholbar? Dieser Frage stellt sich aus exegetischer und performanztheoretischer Perspektive ein Vortrag, zu dem das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt die Luzerner systematische Theologin Dr. Franca Spies eingeladen hat. Der Gastvortrag "Creatio continua als materiell-diskursiver Prozess" findet am Dienstag, dem 9. November 2021, 19.15 Uhr im Hörsaal Kiliani der Katholisch-Theologischen Fakultät (Domstraße 10) statt. Zudem ist eine Teilnahme via Webex möglich.

„Es werde“ — die Schöpfungsworte des priesterschriftlichen Schöpfungstextes stellen ein Musterbeispiel performativer Sprechakte dar. Durch das göttliche Wort konstituiert sich Wirklichkeit; im Fall von Gen 1f. heißt das: Lebensraum. Auf Grundlage des exegetischen Befundes und im Gespräch mit zeitgenössischen Performativitätstheorien fragt Spies, inwiefern dieser Schöpfungsakt (wie jeder performative Akt) eine Struktur der Wiederholung und Wiederholbarkeit aufweist, die ihn erst ermöglicht (Butler), und wie darin das Verhältnis von Wort und Materie zu bestimmen ist (Barad).

Dr. Franca Spies ist Oberassistentin für Fundamentaltheologie an der Universität Luzern. Zuvor studierte katholische Theologie in Freiburg i. Br. und Jerusalem. Bis 2020 war sie Akademische Mitarbeiterin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte dort im Fach Dogmatik zur christlichen Israeltheologie. Spies ist Mitbegründerin und Redakteurin des Theologie-Blogs y-nachten.de

Für die Teilnahme via Webex ist eine Anmeldung bis spätestens zum 8. November bei Dominique-Marcel Kosack notwendig (dominique-marcel.kosack@uni-erfurt.de). Nach Anmeldung wird der Webex-Zugangslink zugestellt. Die Teilnahme an der Veranstaltung in Präsenz setzt einen Nachweis entsprechend der 3G-Regel ("geimpft, genesen oder getestet") voraus.