Das Kolloquium findet statt vor dem Hintergrund eines stärker werdenden Trends zur Nutzung von repräsentativen Stichproben auch in Fachbereichen, in denen dies bisher nicht der Fall war (z.B. Psychologie, Bildungsforschung, Verhaltensökonomie). Im Zuge dieser Entwicklung, die durch den pandemiebedingt verstärkten Einsatz von Online-Befragungen beschleunigt wurde, haben sich in den vergangenen Jahren eine Reihe außeruniversitärer Anbieter dem Aufbau von Plattformen zur Rekrutierung von Teilnehmer*innen gewidmet. Mit dem Einsatz repräsentativer Stichproben wird dabei häufig die Erwartung einer höheren externen Validität der Forschungsergebnisse verbunden, d.h. einer stärkeren Aussagekraft der Erkenntnisse für Phänomene und Entwicklungen in der Welt „da draußen“.
"Vor diesem Hintergrund möchte das Kolloquium durch eine Reihe von Impulsvorträgen und der daraus entstehenden Diskussion einen kritischen Blick auf tatsächliche Qualität von repräsentativen Stichproben werfen und der Frage nachgehen wie weit diese Erwartungen tatsächlich erfüllt werden können", erklärt Dr. Thomas Lauer, wissenschaftlicher Geschäftsführer des ErfurtLab. Dazu sollen repräsentative Stichprobenziehungen nicht nur aus wissenschaftlicher und methodischer Sicht, sondern auch in der praktischen Umsetzung beleuchtet werden. Diese praktische Sichtweise wird vor allem im Vortrag von Michael Kunert, dem Geschäftsführer des Meinungs- und Wahlforschungsinstituts Infratest dimap, eine Rolle spielen.
Das Kolloquium fungiert zugleich als Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen, die sich mit methodischen Fragen der empirischen Verhaltensforschung auseinandersetzen werden.
Um Anmeldung bis zum 1.11. per E-Mail bei Cindy Engel (cindy.engel@uni-erfurt.de) wird gebeten.