Das Rahmenprogramm holt sowohl Reisende und deren Nachfahren, als auch die Popkultur in den Diskurs. Hierfür sind Reisende und Fahrende aus Deutschland, die nomadisch leben, oder eine solche Vergangenheit haben, eingeladen, kurze Input-Lectures zu halten. Im Anschluss gibt es eine Fishbowl-Diskussion, in der Gegenwart und Zukunft nomadischer Lebensweisen in Deutschland und darüber hinaus diskutiert werden.
Der Abend beginnt mit einem gemeinsamen Abendessen und danach, ab 20 Uhr, wird ein Filmprogramm zum Thema “Nomad Properties” gezeigt. Den Ausklang bildet ein thematisch zugeschnittenes DJ-Set mit dem Team Vindig alias Noxe & Stress. Am Veranstaltungsort wird parallel die Ausstellung "Vaga-Wanderkoffer" von Beat Gipp zu sehen sein. Die Ausstellung zeigt Motive des Straßenlebens und Eindrücke nomadischen Lebens in Deutschland.
Die am 1. und 2. Juli in der Kleinen Synagoge stattfindende internationale wissenschaftliche Tagung bringt Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Polen, Großbritannien, China und Russland zusammen, die sich aus vielfältigen Perspektiven mit dem Verhältnis von Nomadismus und Eigentum befassen.
Vorträge
Gespräch in Kreisform (Fishbowl): Zur Situation der Vagabondage und des Fahrenden Lebens in Deutschland
Filmprogramm:
In einer Januar-Nacht liest Želimir Žilnik sechs Wohnungslose auf den Straßen Novi Sads auf und bringt sie zu sich nach Hause. Während sie sich in der Zweizimmer-Wohnung aufhalten und aufwärmen, fragt der Regisseur Offizielle und Leute auf der Straße nach möglichen Lösungen für die Not seiner Gäste.
In "Life In A Basket" berichten Wohnungslose von ihrem Leben auf der Straße. Ausgangspunkt für ihre Erzählungen sind die Einkaufswagen, die sie mit sich führen. Über die Dinge, die sich darin befinden und die Frage, wie sie den Alltag ihrer Besitzer:innen organisieren, erfahren wir zudem von deren persönlichen Hintergründen, von Auseinandersetzungen mit der Polizei und dem allgemeinen sozialen Gefüge eines Ortes, der die höchste Dichte an Wohnungslosen in den USA verzeichnet.
Ein Film über die seit mehr als 100 Jahren bestehende Subkultur der Hobos, US-amerikanischer Tagelöhner, die per Güterzug durchs Land reisen und die damals wie heute im Windschatten von Modernität und Establishment leben. Der Film konzentriert sich auf die Suche nach dem mythischen Helden Bozo Texino, dessen Zeichen landesweit und jahrzehntelang an Zügen zu finden war: eine schlichte, mit Wachsmalstift gefertigte Skizze eines Mannes mit Cowboy-Hut. Auf der Suche nach dem Unbekannten Bozo hat Regisseur Bill Daniel selbst über ca. 15 Jahre hinweg Güterzüge bestiegen und ist dort zahlreichen leidenschaftlichen Hobos begegnet. Dabei ist Material entstanden, das er zu einer ebenso rhythmischen wie umherschweifenden filmischen Reise verwebt.
Kontakt und Anmeldung:
Dirk Schuck
E-Mail: Dirk.Schuck@uni-erfurt.de