Wenn man der Annahme des renommierten Religionswissenschaftlers David Chidester folgt, dass „vergleichende Wissenschaftler in Grenzgebieten alle Religionen neu erfunden“ haben, bietet gerade die Idee von Indien in der deutschen Geistesgeschichte des ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts den Ausgangspunkt für Überlegungen, wie fachliche Deutungsmacht und ihr zugrunde liegende Herrschafts- und Wahrheitssystems offengelegt werden kann. Diese können auch unmittelbar mit Entwicklungen des Religionsbegriffs im kolonialen Indien in Beziehung gesetzt werden, sodass ein dichtes Bild komplexer Begegnungen entsteht. Diese Verflechtungsgeschichte zwischen Religion, rassistischem Weltbild und nationalen Erneuerungsfantasien auszuloten, wird die Gesprächsgrundlage dieser englischsprachigen Konferenz sein.
Die Anmeldung zum Webex-Raum ist ab sofort möglich per E-Mail unter: isabella.schwaderer@uni-erfurt.de.
Die Vorträge werden schon einige Tage vor Beginn für angemeldete Gäste auf der Konferenzwebseite zugänglich sein. Die Konferenz selbst dient in erster Linie der Vertiefung und Diskussion der Themen.
