Es handelt sich um Teile des Nachlasses des Diplomaten und Politikers Christoph Dietrich von Keller (1699–1766), der nach seinen Diensten als württembergischer Gesandter am preußischen Hof und Kaiserlicher Reichshofrat das Schloss Stedten bei Bischleben erbauen ließ, als Wohnsitz nutzte und von 1751 bis 1763 Hofmarschall und Staatsminister im Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg war.
Bereits in jungen Jahren war Keller mit Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg (1710–1767), der Gemahlin Herzog Friedrichs III., in Kontakt gekommen. Die Herzogin galt als eine der gebildetsten Fürstinnen ihrer Zeit. Mit Keller als engstem Vertrauten führte sie einen sehr intensiven Briefwechsel, von dem die Forschungsbibliothek mehr als 520 eigenhändige Briefe der Herzogin aus den Jahren 1744 bis 1762 erwerben konnte. Diese Briefe illustrieren eindrucksvoll die gesellschaftlichen und politischen Konstellationen des Gothaer Hofes. Der Briefwechsel wird durch weitere Korrespondenzen ergänzt, zu denen 80 Briefe der Vertrauten und Oberhofmeisterin Luise Dorotheas, Juliane Franziska von Buchwalds, gehören. Frau von Buchwald war eine Gönnerin des jungen Goethe. Von ihr waren bisher keine Ego-Dokumente bekannt.
Dr. Kathrin Paasch, Leiterin der Forschungsbibliothek Gotha: „Die Sammlung ergänzt hervorragend den in der Forschungsbibliothek Gotha vorhandenen Schriftwechsel, den Herzogin Luise Dorothea und der französische Philosoph Voltaire führten.“
(Pressemitteilung 51-2016 vom 18. Mai 2016)