In diesem Jahr widmeten sich die Kartenwochen den Spuren, die das Land Äthiopien in den Sammlungen der Forschungsbibliothek Gotha hinterlassen hat. Die von dem an der Universität Mekelle lehrenden und am Forschungszentrum Gotha forschenden Äthiopisten Assoc.-Prof. Dr. Wolbert Smidt und der Referentin der Sammlung Perthes, Dr. Petra Weigel, kuratierte Ausstellung konzentrierte sich auf zwei mit Gotha eng verknüpfte Momente der deutsch-äthiopischen Beziehungsgeschichte: Der Orientalist und Theologe Hiob Ludolf machte Gotha im 17. Jahrhundert zu einem frühen Zentrum der wissenschaftlichen Äthiopistik. Im 19. Jahrhundert waren es dann die Karten des Gothaer Verlages Justus Perthes, die ein geodätisch aussagekräftiges Bild Äthiopiens entwarfen, das vor Ort gewonnene Wissen nach Europa vermittelten und heute einzigartige und weitgehend noch unbekannte Zeugnisse der Geschichte Äthiopiens darstellen.
„Wir können auch in diesem Jahr eine äußerst gute Bilanz ziehen. Dafür möchten wir vor allem auch den langjährigen Förderern und Unterstützern der Kartenwochen danken, insbesondere der Kulturstiftung der Länder (KSL), dem Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha und Stephan Justus Perthes“, fasst die Leiterin der Forschungsbibliothek Gotha, Dr. Kathrin Paasch, den Erfolg der Kartenwochen zusammen und versichert und kündigt die beliebte Veranstaltungsreihe bereits für das kommende Jahr erneut an.
Die 9. „Gothaer Kartenwochen“ werden 2018 unmittelbar nach Thüringen führen und in die langjährige Zusammenarbeit von Forschungsbibliothek Gotha und Forschungszentrum Gotha auch den im Frühjahr 2017 eingerichteten Sammlungs- und Forschungsverbund Gotha einbeziehen. Der Vermessungsingenieur und Historiker Matthias Rekow, Verbundmitarbeiter der Forschungsbibliothek Gotha, wird die Ausstellung „Meridian Gotha. Zur Vermessung und Triangulation Thüringens um 1800“ konzipieren. Die Veranstaltungsreihe wird das Thema „Vermessung“ aufgreifen und weit über Thüringen hinaus in einen übergreifenden globalen Kontext einbetten.