Projektpartner mit ihren Sammlungsbeständen sind mit der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, dem Archiv „Deutsches Gedächtnis“ der FernUniversität Hagen und der Werkstatt der Erinnerung an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg die größten Oral-History-Einrichtungen in Deutschland. An der Universität Erlangen wird das Portal zudem für eine Studie zur Migrationsgeschichte erprobt. Das Bayerische Archiv für Sprachsignale an der Universität München bietet Langzeitarchivierung und Spracherkennung, und der Lehrstuhl für Medieninformatik der Universität Bamberg unterstützt die Schnittstellen zu Normdaten.
Auf der Erschließungs- und Recherche-Plattform führen sie künftig ihre Sammlung an Zeitzeugeninterviews institutionenübergreifend zusammen und stellen diese als Forschungsdaten gemäß der FAIR-Prinzipien zur Nutzung, aber auch zur Ergänzung durch Museen, Hochschulen oder Stiftungen dauerhaft bereit. Forschende, aber auch die interessierte Öffentlichkeit können die Interviews über Filter- und Volltextsuche sammlungsübergreifend durchsuchen. Angemeldete Nutzende können die Audio- oder Video-Dateien mit Untertiteln und Begleitmaterialien ansehen und in ihrer Arbeitsmappe annotieren.
Die narrativen Interviews der Oral History sind eine wichtige Quelle für die Geschichtswissenschaft und andere Disziplinen, aber auch für Ausstellungen und Bildungsprojekte. Sie sind aber über viele Institutionen verstreut und schwer auffindbar, oft schlecht erschlossen und nur vor Ort zugänglich. „Oral-History.Digital“ macht diese Interviews nun als audiovisuelle Forschungsdaten auffindbar, zugänglich und nachnutzbar. Eine differenzierte Zugangskontrolle schützt die Persönlichkeitsrechte der Interviewten. Die Langzeitarchivierung gewährleistet die dauerhafte Verfügbarkeit der Dateien.
Der schrittweise Ausbau und die Konsolidierung von „Oral-History.Digital“ wird noch bis 2026 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Das Projekt ist über das Konsortium NFDI4Memory in die NDFI eingegliedert.